Zuvor hatte der ukrainische Präsident seinen Unmut über das Telefonat des ungarischen Ministerpräsidenten mit Wladimir Putin geäußert.Weiterlesen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán erneut für seine Versuche kritisiert, einen Waffenstillstand zu vermitteln, und dabei betont, dass er keinen Einfluss auf Russland hat, wie Magyar Nemzet auf Berufung eines Artikels von Eurasia Daily berichtet.
Wolodymyr Selenskyj lehnt es ab, dass der ungarische Premierminister Viktor Orbán bei den Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine vermittelt. Dies gab der ukrainische Präsident am 17. Dezember auf der Konferenz der lokalen und regionalen Selbstverwaltungen in Lwiw bekannt, wie Eurasia Daily schreibt.
Selenskyj betonte, die Ukraine sei ein starkes Land und habe dies auf dem Schlachtfeld gegen Putins Aggression bewiesen, zitierte die Ukrainska Pravda die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine. „Wer sonst in Europa hat eine solche Erfahrung? Keiner. Verfügt Orban über eine solche Armee? Nein. Wie würde er Druck auf Putin ausüben? Mit einem Witz, einem Lächeln? Das kann er behalten“, so der ukrainische Präsident.
⚡️Ukraine does not need intermediaries like Orban. I will not let him in. We must interact with the US directly, – Zelensky. pic.twitter.com/0kxmwIUnhW
— 🪖MilitaryNewsUA🇺🇦 (@front_ukrainian) December 17, 2024
Selenskyj wies ausdrücklich darauf hin, dass die Ukraine direkte, nicht vermittelte Beziehungen zu den Vereinigten Staaten brauche. „Ministerpräsident Orbán, der Frieden für die Ukraine erreichen will, weiß, dass es irgendwie, irgendwo… nicht funktionieren wird. Ich werde nicht zulassen, dass er oder Leute wie er das arrangieren“, fügte er hinzu und betonte, er spreche über den ungarischen Premierminister, nicht über das ungarische Volk.
Am Montag wurde auf der Website des ukrainischen Außenministeriums eine Erklärung veröffentlicht, in der die ungarische Regierung aufgefordert wird, den weihnachtlichen Gefangenenaustausch und den Waffenstillstand im russisch-ukrainischen Krieg nicht länger zu „manipulieren“. In der Erklärung heißt es weiter, dass die Ukraine den Frieden wolle und man mit seinen Partnern gemeinsam daran arbeite, einen gerechten und nachhaltigen Frieden zu erreichen. Die Ukraine hätte sich stets an die Grundsätze des aufrichtigen Dialogs und des gegenseitigen Respekts gehalten. Man werde weiterhin konstruktiv mit den Partnern zusammenarbeiten, die aufrichtig ein Ende des Krieges und nicht die Niederlage der Ukraine wollen.
Wie wir bereits berichtet haben, hat der ungarische Ministerpräsident im Rahmen seiner Friedensmission kürzlich eine Reihe von Gesprächen über eine friedliche Beilegung des russisch-ukrainischen Krieges geführt. Viktor Orbán führte auch Gespräche mit Wladimir Putin und äußerte seinen Wunsch, bei der Suche nach einer diplomatischen Lösung der Krise zu helfen.
Während ihres einstündigen Telefongesprächs schlug Viktor Orbán auch einen weihnachtlichen Waffenstillstand und einen Gefangenenaustausch vor, was der russische Präsident nicht ablehnte, der ukrainische Präsident Selenskyj jedoch entschieden zurückwies.
Wie Magyar Nemzet auf Berufung von Kárpáti Igaz Szó berichtet, ist am 16. Dezember erneut ein ungarischer Soldat aus den Unterkarpaten während eines Kampfeinsatzes an der Front bei Kursk gefallen.
In der Ukraine ist die Zahl der Opfer Militärgeheimnis, und es werden keine gesonderten Statistiken nach Herkunft geführt. Allerdings lässt sich die Zahl der in den Unterkarpaten getöteten Ungarn relativ genau schätzen, da das ungarische Außenministerium über das Generalkonsulat in Ungvár (Uschhorod ) regelmäßig die Angehörigen der Opfer unterstützt, so das Portal.
Nach diesen Zahlen sind bereits mehr als vierzig Ungarn im ukrainischen Krieg ums Leben gekommen.
Es ist auch bekannt, dass es in den Unterkarpaten jeden Tag ein Begräbnis gibt. Erst gestern berichtete Kárpátalja.ma, dass die Leiche eines vor mehr als einem Jahr verschwundenen Soldaten aus Szentmiklós (Tschynadijowo) gefunden wurde.
via magyarnemzet.hu, Beitragsbild: MTI/Miniszterelnöki Sajtóiroda/Benko Vivien Cher