Umfassendes Abkommen über wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Montenegro in Sicht

Ungarn Heute 2025.03.14.
Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó (r.) mit seinem montenegrinischen Amtskollegen Filip Ivanović (l.)

Ungarn und Montenegro arbeiten an einem umfassenden zwischenstaatlichen Abkommen zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit, damit ungarische Unternehmen eine noch größere Rolle bei der digitalen und infrastrukturellen Entwicklung des Westbalkanlandes spielen können, erklärte der ungarische Außenminister am Donnerstag in Budapest.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem montenegrinischen Amtskollegen Filip Ivanović sagte Péter Szijjártó, dass die ungarischen Exporte nach Montenegro im vergangenen Jahr mit einem Wert von mehr als 100 Millionen Euro einen Rekord erreicht hätten und dass weiterhin Investitionen aus Ungarn in das Westbalkanland fließen würden.

Ungarische Unternehmensinvestitionen tragen zur Entwicklung der montenegrinischen Wirtschaft in den modernsten Sektoren, einschließlich Informationstechnologie, Telekommunikation und Finanzen, bei,

betonte er. Daher arbeiten die Parteien an einem umfassenden zwischenstaatlichen Abkommen über wirtschaftliche Zusammenarbeit, das es ungarischen Unternehmen ermöglichen soll, eine noch größere Rolle bei der Entwicklung von Digitaltechnik und Infrastruktur in Montenegro zu spielen, so der Minister.

Péter Szijjártó zeigte sich stolz darauf, dass Montenegro während der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft im vergangenen Jahr wichtige Schritte im Integrationsprozess gemacht hat. „Drei Kapitel der Beitrittsverhandlungen wurden während des ungarischen Ratsvorsitzes abgeschlossen, und wir unterstützen Montenegro dabei, weitere Kapitel während des derzeitigen polnischen Ratsvorsitzes abzuschließen“, hob er hervor.

Der Minister wies darauf hin, dass sich die Europäische Union in einer besonders schwierigen Situation befinde, sowohl in wirtschaftlicher als auch in sicherheitspolitischer Hinsicht, und dass die Wettbewerbsfähigkeit und das Gewicht der Gemeinschaft auf der Weltbühne erheblich geschwächt worden seien. „Deshalb braucht die Europäische Union jetzt Schwung, Frische und neue Energie. Und wenn wir uns umschauen, dann sehen wir, dass all dies nur von einem Ort kommen kann, nämlich vom westlichen Balkan“, so Péter Szijjártó.

Daher liegt es im grundlegenden Interesse der Europäischen Union, die Länder des westlichen Balkans so schnell wie möglich zu integrieren,

fügte er hinzu.

Der Politiker erläuterte, dass die Brüsseler Bürokratie und mehrere Mitgliedstaaten eine solche Erweiterung der EU boykottieren, was den Interessen des Blocks absolut zuwiderläuft. Er bedauerte, dass die Länder des westlichen Balkans im Durchschnitt 14,5 Jahre auf den Beitritt gewartet hätten und in dieser Zeit von der EU „unglaublich viele Schmeicheleien und Belehrungen“ erhalten hätten.

„Ich denke, dass dieses Warten von mehr als 14,5 Jahren ein sehr unhöfliches, ich würde sagen demütigendes Verhalten gegenüber stolzen Nationen ist“, fügte er hinzu.

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via mti.hu, Beitragsbild: Zsolt Szigetváry/MTI