Die generelle Einführung einer vierten Impfung ist in der gegenwärtigen epidemiologischen Situation nicht gerechtfertigt, so eine fachliche Stellungnahme der ungarischen Gesundheitsexperten.Weiterlesen
Laut einer im Januar durchgeführten Umfrage hat die Ablehnung der möglichen Impfpflicht gegen das Coronavirus im Vergleich zum letzten November in Ungarn zugenommen. 59 % der Befragten sprachen sich gegen eine Pflichtimpfung gegen das Coronavirus aus, während es im November noch 44 % waren, berichtet das Portal Napi. Wie auch im Herbst stimmten eher ältere Menschen, Hochschulabsolventen und Budapester Einwohner überdurchschnittlich häufig für eine mögliche Impfpflicht. Bei den jüngsten Befragten und denjenigen, die in den Komitatsstädten leben, nahm die Ablehnung deutlich zu.
In ganz Europa verbreitet sich die neue, aggressive Mutation des Coronavirus rasant. Aufgrund der raschen Ausbreitung von Omikron steigen die Fallzahlen an, am vergangenen Wochenende wurden insgesamt 40.000 neue Fälle registriert, fast doppelt so viele wie in der Vorwoche. Die Impfbereitschaft will aber trotzdem nicht steigen: die Zahl derer, die sich mindestens einmal impfen lassen, nimmt nur um wenige Tausend pro Tag zu.
Während Österreich als erstes EU-Land eine Corona-Impfpflicht beschlossen hat, nimmt bei uns die Anzahl der Gegner ständig zu.
Während Mitte November in einer ebenfalls von dem Portal Napi initiierten Umfrage 44 Prozent die Impfpflicht klar ablehnten, hat das gleiche Forschungsinstitut jetzt in einer Umfrage nun 59 Prozent Ablehnung gemessen.
Im November sprachen sich 39 Prozent der Bevölkerung für eine Impfpflicht aus, aber in der gleichen Umfrage hätten weitere 17 Prozent ihre Einführung akzeptiert, wenn sie an bestimmte Arbeitsplätze gebunden gewesen wäre.
Die Befürwortung der Impfpflicht in der Januar-Umfrage war unabhängig vom Geschlecht der Wähler, wobei der Anteil der Befürworter und Gegner bei Frauen und Männern in etwa gleich hoch war, verglichen mit dem Durchschnittsergebnis. Im November waren die Antworten der Geschlechter etwas geteilter: 40 % der Männer stimmten gegen die Impfung und 48 % der Frauen dafür.
Betrachtet man die Antworten nach Altersgruppen, so zeigt sich ein ähnlicher Trend wie im November, wobei die jüngsten Befragten die Impfpflicht am wenigsten befürworten und am meisten ablehnen, während die ältesten Befragten die Einführung der Impfpflicht am meisten befürworten. Bei den Menschen mittleren Alters sind die Meinungen ziemlich ausgeglichen. Nur 27 Prozent der 18- bis 39-Jährigen würden die Impfung verpflichtend machen.
Was die Bildungsniveaus betrifft, ist der Anteil der Grundschulabsolventen und der Hochschulabsolventen, die eine Impfpflicht befürworten, mit 38-39 % ungefähr gleich groß, während 52 % der Hochschulabsolventen eine Impfpflicht einführen würden.
Betrachtet man die Ergebnisse nach Wohnort, so waren die Budapester wie schon bei der Umfrage im November mit 54 Prozent am stärksten für die Einführung der Impfpflicht, die geringste Unterstützung gab es jedoch in den Komitatsstädten mit 35 Prozent.
(Via: infostart, napi.hu, Titelbild: Attila Balázs/MTI)