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In Bezug auf den am Donnerstag begonnenen EU-Gipfel, auf dem es mitunter um den Schutz der EU-Außengrenzen vor illegaler Migration geht, führte das regierungsfreundliche Nézőpont Institut eine Umfrage bezüglich der Finanzierung des ungarischen Grenzzauns durch.
„Der ungarische Grenzzaun ist einer der effektivsten Schutzpunkte der Europäischen Union, mit dessen Hilfe die ungarischen Behörden allein im letzten Jahr 270.000 illegale Grenzübertritte verhindert haben“, heißt es in dem Kommuniqué des Thinktanks.
Das Institut wies darauf hin, dass die Kosten für den ungarischen (und EU-) Grenzschutz von 2015 bis heute 600 Milliarden Forint (EUR 1,5 Mrd.) überstiegen haben, wofür die EU bisher „keine wesentliche finanzielle Unterstützung“ geleistet hat.
Aus diesem Grund führte das Institut eine Umfrage durch, mit der es herausfinden wollte, wer nach Meinung der Ungarn für die Kosten des Grenzzauns aufkommen sollte.
Regierungsfreundliche (96 %) sowie -kritische Wähler (62 %) zusammengenommen ergab die Umfrage, dass vier Fünftel der Ungarn (80 %) der Meinung sind, dass sich die Europäische Union an den Kosten für den Grenzschutz beteiligen sollte oder sie sogar ganz übernehmen sollte.
Die interne Aufschlüsselung zeigt, dass 54 Prozent der Wähler der Meinung sind, dass der ungarische Staat und die EU die Kosten für den Grenzschutz gemeinsam tragen sollten. Ein Viertel der Ungarn (26 Prozent) ist der Meinung, dass dies allein in der Verantwortung der EU liegt, und die Hälfte (12 Prozent) ist der Meinung, dass dies allein in der Verantwortung des ungarischen Staates liegt, sagte Nézőpont und fügte hinzu, dass es keine gesellschaftliche Gruppe gibt, die Brüssel nicht in die Finanzierung des Grenzschutzes einbeziehen würde, d.h. es gibt eine volle gesellschaftliche Nachfrage nach einer EU-Unterstützung für die Grenzschutzkosten.
Titelbild: Wikipedia