Die Oppositionspartei Momentum macht trotzdem Stimmung gegen die Mega-Investition in Debrecen Weiterlesen
Der World Wide Fund for Nature (WWF) Ungarn unterstützt grundsätzlich den Bau von Batteriefabriken nicht nur in Ungarn, sondern auch in Europa, denn diese Investitionen sind der Schlüssel für den elektrischen Verkehr, erklärte die Umweltexpertin der Organisation, Dalma Deák, am Dienstag in der Sitzung des Parlamentsausschusses für nachhaltige Entwicklung.
Der erste Tagesordnungspunkt der Ausschusssitzung war die Informierung über die Situation und die Entwicklungspläne der Batterieproduktion in Ungarn, berichtet Világgazdaság. In diesem Zusammenhang wurden der WWF Ungarn und der Verband Greenpeace Ungarn zu der Sitzung eingeladen. Im Anschluss an die Sitzung fand ein informelles Briefing statt, bei dem es zu einer sachlichen Diskussion kam, da Péter Kaderják, Geschäftsführer des Ungarischen Batterieverbandes, an der Sitzung teilnahm und auf die gehaltenen Reden einging.
Niemand ist gegen die Entwicklung Ungarns, Batteriefabriken können unter den richtigen Bedingungen und mit den richtigen Studien gut entwickelt werden,
betonte die WWF-Umweltexpertin. Dalma Deák kritisierte jedoch, dass es zwar eine Batteriestrategie bis 2030 gebe, diese aber keine Umweltverträglichkeitsprüfung umfasse und dass die behördliche Genehmigung des geplanten Baus der CATL-Batteriefabrik in Debrecen in Phasen erfolge, was ein vollständiges Bild der Anlage, zum Beispiel des gesamten Wasserbedarfs, verhindere.
Auch Gergely Simon, regionaler Chemieexperte von Greenpeace Ungarn, erklärte zu Beginn seiner Rede, dass Greenpeace für Elektromobilität und umweltfreundliche Fahrzeuge eintrete, ohne die die Pariser Klimaziele nicht erreicht werden können. Das Problem sei, dass in Ungarn zu viel Batteriekapazität geplant sei und die Umwelt dies nicht verkraften könne, fügte er hinzu
Der Geschäftsführer des Ungarischen Batterieverbandes begann seine Ausführungen mit einer Darstellung der Ziele des Verbandes und seiner 57 Mitglieder. Im Wesentlichen geht es darum, dafür zu sorgen, dass die sich mit unglaublicher Dynamik entwickelnde Batterieindustrie den höchstmöglichen Mehrwert in Ungarn darstellt, indem sie den Prozess kopiert, der in der Automobilindustrie seit der Wende stattgefunden hat. Péter Kaderják wies darauf hin, dass die Verbreitung von Batteriekapazitäten kein ungarisches Phänomen ist: 2017 gab es in Europa keine einzige derartige Anlage.
Es steht fest, dass die Zukunft der globalen Automobilindustrie im Elektroantrieb liegt, da der Verkehr mit Verbrennungsmotoren für ein Viertel der weltweiten Emissionen verantwortlich ist, erinnerte der Geschäftsführer. Die Batterie sei die wichtigste Komponente, die 30 bis 40 Prozent des Gesamtwerts eines Elektrofahrzeugs ausmache, fügte er hinzu.
Die Energieagentur prognostiziert, dass Batterien bis 2050 den weitaus größten Anteil am Markt für erneuerbare Energien haben werden, noch vor Sonne, Wind und Wasserstoff, was bedeutet, dass dieser Markt auf lange Sicht gesichert ist, so Péter Kaderják.
Wir sind daran interessiert, eine ökologisch und sozial nachhaltige Wertschöpfungskette zu schaffen. Sowohl die Batterieunternehmen als auch die ungarischen Behörden sind fähig und in der Lage, die einschlägigen Vorschriften einzuhalten und durchzusetzen. Die Marktteilnehmer verfügen über die entsprechende Technologie, und die Behörden setzen das EU-Recht und das ungarische Recht gleichzeitig durch,
betonte er.
Der Geschäftsführer räumte ein, dass es sich bei der Batterieproduktion um eine chemische Tätigkeit und damit um eine wasserintensive Industrie handelt. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass in der CATL-Anlage zu 70-80 Prozent aufbereitetes Abwasser (Grauwasser) anstelle von Trinkwasser verwendet wird. Außerdem wird es in einem geschlossenen System und nur zur Kühlung verwendet.
Péter Kaderják erinnerte, dass die Umsetzung der ungarischen Batteriestrategie nicht nur ein ungarisches, sondern auch ein europäisches Projekt sei: Die ungarischen Kapazitäten könnten ein Fünftel der Gesamtnachfrage auf dem Kontinent decken.
via vg.hu, Beitragsbild: offizielle Facebook-Seite von Qingdao Multinationals Summit