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Ungarische Augen auf israelische Luftverteidigungssysteme gerichtet

MTI - Ungarn Heute 2022.11.17.

Eine norwegisch-amerikanische Luftabwehrbatterie NASAMS beim Abschuss einer AMRAAM-Rakete.

Am Mittwoch besuchten die Präsidentin der Republik Katalin Novák und der Verteidigungsminister Kristóf Szalay-Bobrovniczky das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome.

Verteidigungsminister Kristóf Szalay-Bobrovniczky betonte, dass der Besuch aufgrund der langjährigen guten Beziehungen zwischen den beiden Ländern, die insbesondere im Bereich der Verteidigung zum Ausdruck kommen, von großer Bedeutung sei. Er sagte, dass ihnen unter anderem das kombinierte Luftverteidigungssystem gezeigt wurde, das Ungarn angesichts des polnischen Raketenzwischenfalls am Dienstag untersuchen sollte.

Das als Iron Dome bekannte Luftverteidigungssystem ist eine Kombination aus Radar und Rakete, die fliegende Objekte sichtbar machen und sie dann dank eines komplexen technischen Systems zerstören kann, so der Minister.

Spik Panzerabwehrrakete Foto: Tweitter

Es ist weniger bekannt, dass Ungarn bereits Komponenten des Iron Dome-Systems bestellt hat. Wie bereits berichtet, hat das Verteidigungsministerium eine unbekannte Anzahl der israelischen ELTA-Radare bestellt, die eine Schlüsselkomponente des Iron-Dome-Luftabwehrsystems sind. Die Raketenwerfer, die in die Radare integriert werden sollen, sind jedoch nicht israelischer Bauart, sondern Ungarn hat zu diesem Zweck das norwegisch-amerikanische NASAMS-System gekauft.

Auch die in NASAMS verwendeten Luftabwehrraketen sind amerikanischer und europäischer Bauart, wobei in der Anfangsphase die Boden-Luft-Variante der AMRAAM-Raketen zum Einsatz kommt. In einer späteren Phase könnten die in Europa entwickelten, fortschrittlicheren Meteor-Raketen mit dem System eingesetzt werden.

Israel entwickelt sich immer mehr zu einem wichtigen Verteidigungspartner Ungarns, denn neben den ELTA-Radaren könnte Israel auch Spike-Panzerabwehrraketen für Ungarns geplante Schützenpanzerflotte liefern. Es gibt auch Berichte, wonach die ungarischen Verteidigungskräfte die von Elbit Systems hergestellten Hermes-Luftdrohnen prüfen. Dabei handelt es sich höchstwahrscheinlich um die unbewaffnete Version, die für fortschrittliche Überwachungszwecke mit mittlerer Reichweite und langer Flugdauer eingesetzt wird.

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