
Die Entdeckung des Thermalwassers in Hajdúszoboszló im Jahr 1925 war die erste erfolgreiche Tiefbohrung in Ungarn.Weiterlesen
Anlässlich des Weltwassertags am 22. März informierte der Ungarische Bäderverband in Budapest über den Start der diesjährigen Badesaison und gab einen Überblick über den Sektor. Dabei wurde deutlich, dass die Bäder ein zentraler Pfeiler des ungarischen Tourismus sind, doch die Branche steht vor vielfältigen Herausforderungen, berichtet Világgazdaság.
Die Besucherzahlen in den ungarischen Thermen verzeichneten im Jahr 2024 einen Anstieg um fast 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch sind die Zahlen durchschnittlich 10 Prozent unter dem Rekordniveau von 2019 geblieben. Besonders die medizinischen Thermenbesuche haben Rückgänge verzeichnet, da die erhöhten Selbstbeteiligungen viele Menschen abschrecken.
2025 steigen die Preise für Bäderbesuche, wenn auch weniger stark als in den Vorjahren. Für 2024 war ein durchschnittlicher Preisanstieg von 10 Prozent zu verzeichnen, wobei der durchschnittliche Nettopreis bei knapp 4.000 Forint (10 Euro) lag. Dieses Jahr ist ein Preisanstieg von 5 Prozent zu erwarten.
Trotzdem sind die ungarischen Bäder im regionalen Vergleich nicht überteuert.
Besonders im Vergleich zu Österreich seien die ungarischen Thermen weiterhin sehr konkurrenzfähig.
Bei 70 bis 80 Prozent der Reiseentscheidungen von ausländischen Touristen sind die ungarischen Bäder weiterhin eine der Hauptmotivationen.
Daher fokussieren sich die Investitionen im Sektor nicht mehr so sehr darauf neue Bäder zu bauen, sondern viel mehr darauf, die Attraktivität der Bäder zu steigern.
Die Bäderbranche steht vor mehreren Herausforderungen. Die steigenden Energiepreise, Inflation und der Fachkräftemangel belasten die Betreiber. Es wird immer schwieriger, zwischen dem sozialen Auftrag und dem wirtschaftlichen Betrieb eines Bades abzuwägen. Positiv stimmt, dass es mittlerweile einen Regierungsbeauftragten für die Branche gibt, der die Interessen der Bäder vertritt.
Um die Attraktivität der Bäder zu steigern, sind Qualitätssteigerungen unerlässlich.
Auch die Qualifizierung von Bädern nach dem Vorbild der Hotelsternebewertung hat begonnen. Um junge Menschen für die Bäderkultur zu begeistern, wurden verschiedene Initiativen und Kooperationen gestartet.
via vg.hu, Beitragsbild: Facebook/Bükfürdő Thermal and Spa