Die Integration aserbaidschanischer, türkischer und katarischer Ressourcen in die Energieversorgung der Region wird ein Traum bleiben, wenn die EU nicht bereit ist, den Ausbau der Kapazitäten zu unterstützen.Weiterlesen
Zum ersten Mal wird Erdgas aus dem Norden über den Bau eines neuen Flüssiggasterminals in Danzig (Polen) nach Ungarn gelangen können. Darauf haben sich die Parteien politisch geeinigt, teilte der ungarische Außenminister am Mittwoch mit.
Nach Gesprächen mit der polnischen Energieministerin Anna Moskwa in Karpacz erklärte Péter Szijjártó, dass der Eintritt des ungarischen Ölgesellschaft MOL in den polnischen Markt und die Präsenz des polnischen Unternehmens Orlen in Ungarn eine gute Grundlage für die Entwicklung der Energiezusammenarbeit seien. Neben dem Kraftstoffhandel würden die beiden Unternehmen ihre Zusammenarbeit auch auf den Kauf von Erdgas ausdehnen. Eine neue Möglichkeit zur Diversifizierung der Importe aus dem Norden wird geschaffen, da die in Danzig zu errichtende LNG-Anlage nicht mehr für den Inlandsverbrauch, sondern für den Export bestimmt sein wird und eine jährliche Kapazität von 4 bis 4,5 Milliarden Kubikmetern haben wird.
Dies wird es Ungarn auch ermöglichen, Gas aus Polen zu kaufen, da die polnisch-slowakische Pipelineverbindung bereits besteht und die slowakisch-ungarische schon seit langem in Betrieb ist,
hob der Minister hervor.
Péter Szijjártó erklärte, dass die Ungarische Elektrizitätswerke (MVM) auch an der ersten Runde der Kapazitätszusage für das neue Terminal teilgenommen hat und in der Anfang September begonnenen Phase der verbindlichen Zusage sein verbindliches Angebot vorlegen muss. Der Minister stimmte mit Ministerin Anna Moskwa darin überein, dass
die Ausweitung der ungarisch-polnischen Energiekooperation auf Gaslieferungen von polnischer Seite politisch voll unterstützt werde.
Natürlich müssen in den kommenden Wochen noch viele Fragen zu Preis, Lieferbedingungen und technischen Details geklärt werden. Aber das Wichtigste, so der Minister, ist die Bereitschaft, die „zu unserer Sicherheit beiträgt, zur Sicherheit der Energieversorgung des Landes, was in diesen Zeiten der Energiekrise in Europa besonders wichtig ist“.
Er erinnerte daran, dass Ungarn bereits viel unternommen habe, um Gas aus möglichst vielen Quellen zu beziehen, denn für die Regierung bedeute dies Diversifizierung und nicht, eine bestehende Quelle durch eine andere zu ersetzen. „Wir haben bereits Abkommen mit Aserbaidschan, der Türkei und Katar unterzeichnet, aber es ist klar, dass die Gastransportinfrastruktur in Südosteuropa nicht in der Lage ist, große Mengen zu transportieren. Wir hoffen, dass sich dies in Zukunft ändern wird“, betonte Péter Szijjártó. Er erinnerte daran, dass die Europäische Union nicht bereit ist, hierfür Finanzmittel bereitzustellen, was ein Problem darstellt, da Ungarn eng mit den Ländern Südosteuropas zusammenarbeitet, um die Kapazitäten auszubauen.
via mti.hu, Beitragsbild: Facebook/MVM Csoport