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Ein neuer Kommunikationskanal zwischen der Großhirnrinde und ihrem wichtigsten subkortikalen Partner bei der Informationsverarbeitung, dem Thalamus, wurde von einer Forschergruppe unter der Leitung von László Acsády vom Forschungsinstitut für Experimentelle Medizin (KOKI) des Eötvös-Loránd-Forschungsnetzes (ELKH) in Zusammenarbeit mit der Universität Lausanne entdeckt und beschrieben.
Dieser neue neuronale Pfad ist in kortikalen Regionen des Frontallappens vorhanden, die an höheren kognitiven Funktionen beteiligt sind, aber nicht in kortikalen Bereichen des Parietallappens, der sich mit sensorischen Informationen befasst. Die Daten zeigen, dass die Informationsverarbeitung im Gegensatz zu früheren Vorstellungen eine regionale Heterogenität in verschiedenen kortikalen Arealen aufweist.
Die Ergebnisse können dazu beitragen, die neuronalen Grundlagen normaler neuronaler Funktionen und chronischer neurologischer und neuropsychiatrischer Erkrankungen im Zusammenhang mit dem Frontalkortex zu verstehen, einschließlich Krankheiten wie Parkinson, Schizophrenie, chronischen Schmerzen und Epilepsie, und neue Wege für die Untersuchung kortiko-thalamischer Interaktionen eröffnen.
Die Interaktion zwischen Thalamus und Kortex ist nicht unidirektional. Kortikale Regionen empfangen nicht nur, sondern senden auch Nervenfasern zum Thalamus. Dieser Top-down-Informationskanal ist die kortiko-thalamische Bahn.
In ihrer neuen Studie haben Nóra Hádinger und Kollegen eine bisher unbekannte kortiko-thalamische Verbindung beschrieben.
Obwohl es offensichtliche Unterschiede in der Art der Informationen gibt, die in den verschiedenen kortikalen Bereichen verarbeitet werden – z. B. sensorische, motorische und emotionale Informationen – ging man in den letzten 100 Jahren davon aus, dass es keine qualitativen regionalen Unterschiede in der Organisation der kortiko-thalamischen Bahnen gibt. Dies wurde von den KOKI-Forschern widerlegt.
Zusammenfassend hat diese Studie gezeigt, dass sich die Informationsverarbeitungseigenschaften in kortiko-thalamo-kortikalen Schleifen, die an kognitiven Funktionen höherer Ordnung beteiligt sind, qualitativ von denen in anderen, z. B. sensorischen Schleifen unterscheiden.
Der Artikel, in dem die Ergebnisse der Forscher vorgestellt werden, wurde in der neurowissenschaftlichen Zeitschrift Nature Neuroscience veröffentlicht.
Via MTI Beitragsbild: DRPortal Facebook