Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat gestern Donald Trump, den Präsidenten der USA, im Weißen Haus in Washington, besucht. Er war jedoch nicht der einzige ungarische Politiker, der in die Hauptstadt eingeladen wurde: da zwei Gründer einer ungarischen Bewegung („Mindenki Magyarországa Mozgalom“), der Bürgermeister von Hódmezővásárhely, Péter Márki-Zay, und der frühere unabhängige Abgeordnete Zoltán Kész, an einem „Runden-Tisch-Gespräch“ als Gäste teilgenommen haben. Organisator war der „German Marshall Fund in Washington“. Die ungarischen Politiker haben einige Beamte des Außenministeriums vor dem Trump-Orbán-Treffen getroffen. Geschrieben von Fanni Kaszás – Hungary Today, übersetzt von Ungarn Heute.
Laut der offiziellen Facebook-Seite der ungarischen Bewegung hatten die Politiker die Möglichkeit, Beamte des US-Außenministeriums zu treffen. In ihrer Erklärung sagten sie, dass während der Gespräche auch die ungarische NATO-Mitgliedschaft sowie die ungarisch-russischen Beziehungen erörtert wurden. Beide äußerten sich besorgt über die „Russische Spionagebank“, die Internationale Investitionsbank (IIB), der in Ungarn diplomatische Immunität und „andere zweifelhafte Privilegien gewährt wurden“, sowie über den wachsenden russischen Einfluss. In der Post wird jedoch nicht erwähnt, mit welchen Beamten die beiden Politiker gesprochen haben.
Laut dem liberalen Online-Nachrichtenportal 444.hu, das Márki-Zay telefonisch erreichen konnte, sagte der Bürgermeister von Hódmezővásárhely, sie hätten sich mit Beamten des Außenministeriums getroffen, die keine politischen Beauftragten, sondern Experten für auswärtige Angelegenheiten seien. „Ich möchte nicht, dass ihre Namen erwähnt werden.“ – so der Politiker.
Über das Treffen selbst sagte Márki-Zay, dass die Amerikaner sie grundsätzlich zu Themen befragten, an denen sie interessiert waren, einschließlich der IIB, des wachsenden russischen Einflusses, der Position der freien Presse und der Opposition in Ungarn.
In Anbetracht der Besorgnis der republikanischen und demokratischen Politiker über den Besuch von Orbán betonte Márki-Zay auch, dass „Viktor Orbán nicht mit Ungarn gleichzusetzen ist und es eine Alternative zur gegenwärtigen Regierung gibt.“
Obwohl die Anti-Einwanderungs-Haltung von Trump bekannt ist, hat Márki-Zay die Anti-Migrationspolitik von Orbán in Frage gestellt, er verwies darauf, dass die ungarische Regierung mehr als zehntausend Migranten aufgenommen hat, „unter ihnen waren Kriminelle und arabische Terroristen, die in Amerika gesucht wurden.“
Der Oppositionspolitiker sagte auch, dass Ungarn im Westen liegt und das Land eine engere EU-Partnerschaft und gute Beziehungen zu den USA anstreben sollte, anstatt mit Russland und China zu verhandeln.
Die ungarischen Politiker haben am Montag an zwei Treffen teilgenommen, und in den nächsten zwei Tagen werden 3-4 ähnliche Treffen mit anderen Beamten in dem Außenministerium erwartet.
(Geschrieben von Fanni Kaszás – Hungary Today, Beitragsbild: Mindenki Magyarországa Mozgalom)