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Das britische Verteidigungsministerium hat beschlossen, zum Schutz seiner Streitkräfte Ausrüstung eines ungarischen Rüstungsunternehmens einzusetzen, berichtet Világgazdaság. Pro Patria ist ein wichtiger Akteur in der Verteidigungsindustrie.

Pro Patria Electronics Ltd. ist nach eigenen Angaben Unterauftragnehmer für einen Auftrag des britischen Verteidigungsministeriums über die Lieferung von Bodenüberwachungsradaren, der von Elbit Systems UK, einer lokalen Tochtergesellschaft des etablierten israelischen Entwicklers und Herstellers von Militär- und Elektronikprodukten, erteilt wurde. 90 tragbare Bodenüberwachungsradare des Typs PGSR-3i Beagle sollen geliefert werden, weitere 40 Einheiten sind optional vorgesehen. Die Radare sollen im nächsten Jahr geliefert werden.

Die Bedeutung des Auftrags spiegelt sich auch in der Berichterstattung des Portals European Security & Defence (ESD) wider, einer wichtigen Nachrichtenquelle für die Verteidigungsindustrie des Kontinents. Das britische Verteidigungsministerium wolle mit der Anschaffung eine bessere Unterstützung bei der Erkennung potenzieller Bedrohungen für die britischen Streitkräfte an vorderster Front bieten als bisher.

Die Radargeräte der ungarischen Firma Pro Patria Electronics wurden für diese Aufgabe als am besten geeignet befunden.

Auch Elbit Systems UK hat sich gegenüber ESD geäußert und darauf hingewiesen, dass der PGSR-3i Beagle eine Reihe von Vorteilen hat: Es ist leicht zu transportieren und kann mittels digitaler Signalverarbeitung Ziele erkennen und verfolgen, die sich auf dem Boden oder in Bodennähe bewegen. Das britische Unternehmen muss nur minimale Anpassungen vornehmen, um die ungarische Ausrüstung in die britischen Systeme zu integrieren. Martin Fausset, CEO von Elbit Systems UK, sagte, dass sein Unternehmen die Bedrohungslage, in der Soldaten operieren, genau kennt.

Indem wir nun eine tragbare Lösung für die Zielerfassung im mittleren und kurzen Bereich anbieten, können wir dem britischen Verteidigungsministerium helfen, die beste verfügbare Technologie zum Schutz der Soldaten an der Front einzusetzen“,

sagte er.

Dies ist jedoch nicht der einzige Auslandsauftrag, den Pro Patria erhalten hat. Anfang März gab Krzysztof Platek, ein Sprecher der polnischen Rüstungsbehörde, auf Twitter bekannt, dass Ende Februar ein Vertrag im Wert von 13 Millionen Zloty (etwa 34 000 Euro) mit Pro Patria Electronics Ltd. unterzeichnet wurde. Die polnischen Streitkräfte bestellten bei dem ungarischen Unternehmen 18 PGSR-3i Beagle MK II Bodenaufklärungsradare sowie Schulungs- und Logistikpakete. Die Radargeräte sollen noch in diesem Jahr geliefert werden.

Fact

Das Privatunternehmen Pro Patria kann auf eine mehr als 20-jährige Geschichte zurückblicken. Es handelt sich um ein rein ungarisches Unternehmen, das ungarische Militärtechnologie herstellt. An seinem Hauptsitz in Budapest beschäftigt das Unternehmen rund 50 Mitarbeiter. Design, Entwicklung und Produktion finden in einem 1500 Quadratmeter großen Büro statt. Der Großteil der Ausrüstung wird exportiert und in mehrere Länder der Welt verkauft. Nach Informationen sind die Geräte des Unternehmens in Österreich, Irland und an der südlichen Grenze Ungarns vertreten, aber auch in Rumänien und Bulgarien ist das Unternehmen stark präsent. Auch die Märkte in Afrika und Asien entwickeln sich zunehmend.

Die Radargeräte von Pro Patria sind leicht zu erlernen, und über die firmeneigene Schnittstelle kann jede Sprache und Karte auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmt werden. Damit lassen sich Gefahrenzonen festlegen, die nach Eingabe durch die Software automatisch an den Bediener gemeldet werden. Das vom Vereinigten Königreich bestellte PGSR-3i Beagle ist ein tragbares Oberflächenüberwachungsradar. Es kann innerhalb von fünf Minuten aufgebaut und einsatzbereit gemacht werden. Das Gerät ist in der Lage sowohl Personen, die sich an der Oberfläche bewegen, Fahrzeuge oder niedrig fliegende Objekte zu erkennen, beobachten und zu verfolgen. Außerdem arbeitet es mit einer Frequenz, die auch bei extremen Wetterbedingungen wirksam ist.

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Via vg.hu, Beitragsbild: Twitter/MILMAG