Trotz der weltweiten Wirtschaftskrise müssen die Kampffähigkeiten gestärkt werdenWeiterlesen
Die ungarische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, die ungarische Verteidigungsindustrie bis 2030 zu einem regionalen Marktführer zu machen, sagte der Minister für Technologie und Industrie am Mittwoch auf der internationalen Konferenz Global Special Operations Forces (GSOF) Europe in Budapest.
László Palkovics erklärte, dass es ein vorrangiges nationales und wirtschaftliches strategisches Ziel für Ungarn sei, das führende Zentrum der Verteidigungsindustrie in Mitteleuropa in den Bereichen Produktion sowie Forschung und Entwicklung zu werden. Mit dem Verteidigungs- und Streitkräfteentwicklungsprogramm Zrínyi 2026 sei der Wiederaufbau der ungarischen Verteidigungsindustrie eingeleitet worden, erinnerte er.
Die Bedeutung der Branche sei enorm, da mehr als 2 Prozent des weltweiten BIP für die Verteidigung ausgegeben würden, betonte der Minister. Die Verteidigungsausgaben machen derzeit 1,2 Prozent des ungarischen BIP aus. Die ungarische Industrie sei stark, 70 Prozent der Produktion stammten aus dem High-Tech-Bereich, auf den man aufbauen könne, und es gebe eine fortschrittliche Infrastruktur. Die Lage des Landes ist auch aus logistischer Sicht vorteilhaft, und die Mitgliedschaft in der NATO und der EU ist ein Vorteil.
Die Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, den Umfang der ungarischen Verteidigungsindustrie bis 2030 auf 500 Milliarden Forint zu erhöhen. Nach Ansicht des Ministers muss die Selbstversorgung erhöht werden, damit die Verteidigungsindustrie Dienstleistungen und Produkte für die ungarischen Streitkräfte bereitstellen kann. Auch für die ungarische Rüstungsindustrie ist es wichtig, auf ausländischen Märkten erfolgreich zu sein und mit wettbewerbsfähigen Produkten Teil internationaler Lieferketten zu sein.
Um diese Ziele zu erreichen und die wirtschaftliche Nachhaltigkeit zu unterstützen, müssen die Forschungs- und Entwicklungskapazitäten (F&E) gestärkt werden, und die F&E-Ausgaben der Verteidigungsindustrie müssen 5 Prozent der gesamten ungarischen F&E-Ausgaben erreichen, betonte László Palkovics.
Der Minister erklärte, die NATO habe acht Schlüsselbereiche für die nächsten 20 Jahre identifiziert: datengesteuerte Forschung, Forschung zu künstlicher Intelligenz (KI), Quantentechnologie, Weltraumforschung, Biotechnologie, Forschung zu neuen Materialien und Fertigungstechnologien sowie Forschung zu Hyperschallfähigkeiten.
Die sektoralen Strategien werden Ungarns Erfolg unterstützen, unterstrich er. Palkovics erinnerte daran, dass das Forschungsinstitut für Verteidigungsinnovation (VIKI) seinen Hauptsitz in Budapest hat, mit weiteren Standorten in Szeged und Zalaegerszeg. Als wichtige Forschungsbereiche nannte der Minister nukleare, biologische und chemische Forschung, Telekommunikation, KI, Drohnen, Drohnenteile und GPS. Die doppelte Nutzung von Entwicklungen sei vorteilhaft, weil der Verkauf von Produkten nicht nur von der Verteidigungsindustrie abhänge, so der Politiker.
Er erklärte, dass Produktionskapazitäten und Geschäftsmodelle entwickelt werden sollten und dass zu diesem Zweck Technologiepartnerschaften aufgebaut werden sollen. Als Beispiele nannte Palkovics die kürzlich eingeweihte neue Airbus-Fabrik in Gyula sowie die Zusammenarbeit mit Rheinmetall und fügte hinzu, dass sie auch Partnerschaften mit österreichischen, deutschen, französischen und türkischen Unternehmen eingegangen seien.
via mti.hu, Beitragsbild: Attila Kovács/MTI