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Der ehemalige brasilianische Präsident Jair Bolsonaro, der in seinem Heimatland politisch verfolgt wird, hielt sich im Februar 2 Nächte in der ungarischen Botschaft in Brasília auf, was zu einer diplomatischen Komplikation führte, berichtet Magyar Nemzet.
Das brasilianische Außenministerium hat den ungarischen Botschafter Miklós Halmai aufgefordert zu erklären, warum Jair Bolsonaro, der ehemalige Präsident des südamerikanischen Landes, der eines Putschversuchs beschuldigt wird, zwei Nächte in der brasilianischen Botschaft in Ungarn verbringen durfte, wie The Guardian berichtete.
Jair Bolsonaro, ehemaliger Präsident Brasiliens, steht derzeit in seinem Land unter dem Verdacht, nach seiner Niederlage bei den Präsidentschaftswahlen 2022 einen Staatsstreich geplant zu haben. Laut der New York Times, soll der ehemalige Präsident daraufhin Zuflucht in der ungarischen Botschaft in Brasilien gesucht haben.
Die Zeitung erinnerte daran, dass die brasilianische Bundespolizei am 8. Februar, im Rahmen der Ermittlungen der Bundespolizei zum angeblichen Putschversuch vom 8. Januar 2023, als Bolsonaro-Anhänger in der Hauptstadt randalierten, Bolsonaros Pass beschlagnahmte und zwei seiner Berater festnahm.
Am Abend twitterte Orbán ein Foto, auf dem er zu sehen ist, wie er Bolsonaro die Hand schüttelt und ihm einige Worte der Unterstützung schenkt. „Ein ehrlicher Patriot. Kämpfen Sie weiter, Herr Präsidentt!“
An honest patriot. Keep on fighting, Mr. President! @jairbolsonaro pic.twitter.com/5mmmIAGGC3
— Orbán Viktor (@PM_ViktorOrban) February 8, 2024
Vier Tage später besuchte der ehemalige brasilianische Präsident die ungarische Botschaft in Brasilien. Laut der New York Times würde der Besuch nahelegen, dass Jair Bolsonaro seine guten Beziehungen zu Viktor Orbán nutzte, um der Justiz in Brasilien zu entgehen.
Brasilien hat Miklós Halmai, Ungarns außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter in Brasilien, vorgeladen.
Bolsonaro erklärte, er habe kein Verbrechen begangen, sondern sei Opfer einer politischen Verfolgung. Als Reaktion auf die Nachricht sagte er gegenüber der brasilianischen Online-Zeitung Metrópoles: „Ich werde nicht leugnen, dass ich in der Botschaft war … Ich werde nicht sagen, wo ich sonst noch gewesen bin. Ich habe einen Freundeskreis mit einigen Staatsoberhäuptern in der ganzen Welt. Sie sind beunruhigt. Ich spreche mit ihnen über Angelegenheiten, die für unser Land von Interesse sind. Punkt, aus. Der Rest ist Spekulation“, wurde er zitiert.
In einer Erklärung erklärten die Anwälte des ehemaligen Präsidenten, er sei in der Botschaft gewesen, „um mit den Behörden eines befreundeten Landes in Kontakt zu bleiben“. Alternative Interpretationen seien „ein Werk der Fiktion, das nichts mit der Realität der Fakten zu tun hat“.
Num dia está na água em Angra dos Reis.
No outro, está tentando desaparecer numa embaixada….
É a maluquice total.
Não sabem mais como conter o derretimento do Governo e atacar o Presidente @jairbolsonaro pic.twitter.com/1Bqh9WaG20— Fabio Wajngarten (@fabiowoficial) March 25, 2024
Magyar Nemzet hat in dieser Angelegenheit mit dem Außenministerium Kontakt aufgenommen. Der Sprecher des Außenministeriums, Máté Paczolay, bezeichnete es als „Fake News, dass Brasilien seinen Botschafter in Ungarn abberufen hat“.
Die brasilianische Bundespolizei hat eine Untersuchung in dem Fall eingeleitet, die zur Untersuchungshaft des ehemaligen Präsidenten führen könnte. Bolsonaro war bis zum 1. Januar 2023 Präsident von Brasilien, nachdem er die Präsidentschaftswahlen 2022 gegen den ehemaligen Präsidenten Lula da Silva verloren hatte.
via magyarnemzet.hu, theguardian.com, Beitragsbild: Facebook/Jair Messias Bolsonaro