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Ungarischer Komponist Kurtág erhält Rolf-Schock-Preis

Ungarn Heute 2020.03.17.

Der ungarische Komponist György Kurtág wird im Oktober für seine Leistungen als Komponist, Lehrer und Performer mit dem schwedischen Rolf-Schock-Preis ausgezeichnet, teilte das Budapester Musikzentrum am Montag mit.

Der 1993 gegründete Rolf-Schock-Preis wird in den Kategorien Philosophie und Logik, Mathematik, Bildende Kunst und Musik vergeben. Zu den ehemaligen Preisträgern zählen der ungarische Komponist György Ligeti, die schwedische Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter, der lettische Geiger Gidon Kremer sowie der US-amerikanische Jazzkomponist und Saxophonist Wayne Shorter.

Fact

Die Rolf-Schock-Preise wurden von 1993 bis 2005 alle zwei Jahre, seit 2008 alle drei Jahre und seit 2017 jedes Jahr von der Königlich Schwedischen Akademie der Künste, der Königlich Schwedischen Musikakademie und der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockholm an internationale Wissenschaftler und Künstler in den Bereichen Mathematik, Philosophie, Bildende Kunst und Musik verliehen. Sie sind (Stand 2018) jeweils mit 400.000 Schwedischen Kronen dotiert und werden von der Rolf-Schock-Stiftung getragen. Benannt sind sie nach dem schwedischen Philosophen und Logiker Rolf Schock, der 1986 verstarb.

György Kurtág ist ein ungarischer Komponist, Pianist und Kammermusiklehrer. Er gilt neben György Ligeti und Péter Eötvös als der international erfolgreichste ungarische Komponist nach 1945.

Im Jahre 1993 wurde er für zwei Jahre am Wissenschaftskolleg zu Berlin Composer in Residence der Berliner Philharmoniker. Es folgten Aufenthalte am Wiener Konzerthaus als Composer in Residence, außerdem unterrichtete er die Meisterklasse (1995/96) sowie am Koninklijk Conservatorium Den Haag als Honorarprofessor (1996). Von 1996 bis 1998 hielt er sich in den Niederlanden auf. 1998/99 war er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Ab 1999 lebte er auf Einladung des Pariser Konservatoriums, der Cité de la musique, des Festival d’automne à Paris und des Ensemble intercontemporain in Paris. 1998 wurde er Korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München. Von 1987 bis 1993 war er Mitglied der Sektion Musik der Akademie der Künste in West-Berlin und von 1990 bis 1993 Korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie der Künste in Ost-Berlin, seitdem ist er Mitglied der gesamtdeutschen Akademie.

Der Preis ist mit 400.000 schwedischen Kronen (37.000 EUR) dotiert.

(Beitragsbild: György Kurtág am 19. Februar 2016 an der Budapester Musikakademie, wo er an seinem 90. Geburtstag mit einem Konzert begrüßt wurde, Via: MTI – Szilárd Koszticsák)