Ungarischsprachiger Nachmittagsunterricht spricht Kinder und Eltern in Rumänien an

MTI - Ungarn Heute 2024.09.10.

Im neuen Schuljahr werden im Rahmen des Nachmittagsunterrichtsprogramms der Schulstiftung Schüler aus 64 Bildungseinrichtungen in Siebenbürgen, Banat, Partium und Bukarest kostenlos unterrichtet, teilte die Pressestelle der Ungarischen Demokratischen Allianz Rumäniens (RMDSZ) am Montag der MTI mit.

Das Nachmittagsprogramm der Stiftung wird im Schuljahr 2024-25, das am Montag begonnen hat, an insgesamt 64 Schulen in den Landkreisen Arad, Bistritz-Nassod, Bihar, Kronstadt, Weißenburg, Hargitta, Hunyad, Klausenburg, Mieresch, Marmarosch, Hermannstadt, Zillenmarkt und Temesch sowie in Bukarest angeboten. Der Mitteilung zufolge werden dort 190 qualifizierte Lehrkräfte arbeiten.

Das nachmittägliche Unterrrichtsprogramm wird vom Staatssekretariat für nationale Politik der ungarischen Regierung unterstützt. Sein Ziel ist es, die Attraktivität des muttersprachlichen Unterrichts zu stärken, die ungarischen Schulen zu bewerben, die ungarische Identität der Kinder zu bewahren und den Familien eine indirekte finanzielle Unterstützung zu bieten.

Fact

Die Schulwahl, die Entscheidung, ob das Kind eine ungarischsprachige Bildungseinrichtung besuchen wird oder eine in der Staatssprache, fällt vielen ungarischen Eltern von jenseits der heutigen Grenzen nicht leicht. Oft gibt es keine Schule vor Ort und die Option für den muttersprachlichen Unterricht ist mit den Strapazen und den Mehrausgaben des Pendelns verbunden. Es gibt Nachfolgestaaten, die das Schulwesen der Minderheiten schrittweise abbauen (z. B. die Ukraine) und welche, die vielerorts bürokratische Hürden schaffen, um den Besuch ungarischsprachiger Schulen unattraktiv zu machen (z. B. Rumänien). Nicht wenige Eltern haben die Befürchtung, dass ihre Kinder „es nicht schaffen werden”, wenn sie nicht ausschließlich in der Staatssprache unterrichtet werden.
Tatsache ist, dass die Staatssprache den ungarischen Schülern in der Regel nicht als Fremd- oder Zweitsprache beigebracht wird. Die staatlichen Schulbehörden übersehen die Notwendigkeit einer adäquaten Didaktik der Sprachvermittlung und nehmen damit in Kauf, dass die Staatssprache hauptsächlich in den kompakten Siedlungsgebieten der Minderheiten nicht zufriedenstellend erlernt wird. Damit verbunden sind spätere Benachteiligungen beispielsweise im Berufsleben, im Umgang mit den Behörden etc.
Bildungswissenschaftler bestätigen, dass die erfolgreichste Wissensaneignung, zumal im Grundschulalter, in der Muttersprache erfolgt. Wenn das Kind eine Grundschule besucht, wo in einer fremden (Staats-) Sprache unterrichtet wird, kann es kaum Erfolgserlebnisse haben. Die Folge ist, dass Kinder und Eltern die Muttersprache bewusst oder unbewusst aus der Alltagskommunikation verdrängen, um die Anpassung an die Staatssprache zu erleichtern, was wiederum dazu führt, dass der Assimilation Tür und Tor geöffnet wird.

Während der Unterrichtsstunden helfen die Lehrer den Schülern bei den Hausaufgaben und bieten ihnen Aktivitäten zur Entwicklung ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten an.

Außerdem beteiligen sich die Programmanbieter an den Kosten für ein tägliches warmes Mittagessen für die teilnehmenden Kinder. Von den 64 Schulen sind 17 in das Landesmensaprogramm einbezogen.

Vorläufige Erhebungen deuten darauf hin, dass in diesem Schuljahr rund 2900 Schüler teilnehmen werden.

Neu ist, dass die Grundschule in Zsobok (Jebucu, Landkreis Zillenmarkt), ab dem 23. September auch Nachmittagsunterricht anbieten wird.

Eltern können ihre Kinder, die an dem Programm teilnehmen möchten, auf einer speziellen Online-Plattform anmelden; die Online-Anmeldung findet zwischen dem 10. und 18. September statt.

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Via MTI Beitragsbild: Iskola Alapítvány Facebook