Ungarns BIP wuchs im ersten Quartal des Jahres um 5,3 Prozent, im Vergleich zu dem vorigen Jahr – teilte das Statistische Zentralamt (KSH) am Mittwoch mit.
Die Rate lag über der Schätzung von 5,1 Prozent – reagierten Analysten von der Wirtschaftsnachrichten-Webseite portfolio.hu.
Marktbasierte Dienstleistungen, der Bausektor und die Industrie trugen laut KSH im ersten Quartal 2019 am stärksten zum Wachstum bei.
Finanzminister: „Großartige Daten aufgrund höherer Investitionen, Exporte und steigender Löhne“
Finanzminister Mihály Varga sagte, Ungarn rangiere in Bezug auf die Wirtschaftsleistung unter den Top-EU-Ländern. Nach der Veröffentlichung der Daten berichtete er auf einer Pressekonferenz, dass das Wachstum von 5,3 Prozent in den ersten drei Monaten hauptsächlich auf höhere Investitionen und Exporte, solide Beschäftigung und steigende Löhne zurückzuführen sei.
Trotz der Verlangsamung der Weltwirtschaft seien die Exporte sowohl auf den europäischen als auch auf den außereuropäischen Märkten weiter gestiegen. Die Regierung gehe davon aus, dass die Wirtschaft in diesem und im nächsten Jahr um 4,1 Prozent wachsen werde, gestützt auf ein starkes Wachstum der Industrieproduktion und der Investitionen und eine Belebung der Einkommen und der Binnennachfrage.
Außenminister Szijjártó: Ungarn unter den Top 10 Investitionszielen der Welt
Analysten: Neue Daten bringen Ungarn an die Spitze der EU-Performer
Analysten sagten der staatlichen Nachrichtenagentur MTI, dass in den kommenden Quartalen eine allmähliche Verlangsamung erwartet werde.
Gergely Suppán von der Takarékbank merkte an, dass die Produktion, insbesondere im Baugewerbe, schnell zugenommen habe und die Beschleunigung der Einzelhandelsverkäufe einen weiterhin starken Konsum anzeigte. Der Rückgang der Außenhandelsbilanz schwächte die Wirtschaftsleistung aufgrund der schwungvollen Industrieproduktion in geringerem Maße ab.
Péter Virovácz von der ING Bank sagte, dass sich Ungarns Wirtschaft immer noch gut entwickelt und die neuen Daten Ungarn an die Spitze der EU brachten. Dennoch könne das Wachstum im Gesamtjahr 2019 an Dynamik verlieren.
Gábor Regős vom Wirtschaftsforschungsinstitut Századvég sagte, die ungarische Wirtschaftsexpansion habe in einem weniger positiven externen Umfeld stattgefunden, insbesondere in Bezug auf Ungarns Hauptexportziel, Deutschland. Auf Basis der heutigen Daten prognostizierte er für das Gesamtjahr ein Wachstum von knapp über 4 Prozent.
(Beitragsbild: MTI – Tamás Kovács)