Was wir schon einmal erreicht haben, sollten wir nicht verlieren – so Viktor Orbán nach dem ersten Tag des NATO-Gipfels in Brüssel. Der Ministerpräsident betonte: Ungarn unterstützt Donald Trumps Vorschlag: die Verteidigungsausgaben der Organisation sollten erhöht werden. Er sprach außerdem über den ungarisch-ukrainischen Konflikt, über eine mögliche, gemeinsame europäische Armee und über die Fußballweltmeisterschaft auch.
NATO und eine europäische Armee
US-Präsident Donald Trump fordert von den Verbündeten beim Nato-Gipfel, dass sie künftig doppelt so viel für Verteidigung ausgeben wie bisher. Er verlangt Militärausgaben von vier Prozent des BIP. Ungarn unterstützt nicht nur diesen Vorschlag, sondern auch eine mögliche gemeinsame europäische Armee – Viktor Orbán sprach darüber in einem Interview des staatlichen TV-Programms. Er fügte noch hinzu: es ist schwer, ein solches Bündnis zu führen, aber Ungarn hat schon eine Erfahrung darin. (In der österreichisch-ungarischen Monarchie waren wir schon Teil einer gemeinsamen Armee.) Er betonte: es wäre für das unabhängige Europa wichtig, eine eigene Streitmacht zu haben. Viktor Orbán sprach über die Bedeutung einer „stabilen“ Türkei auch. Ohne Türkei könne Europa von den Migranten nicht verteidigt werden. „Deshalb begrüßt Ungarn, dass es Ankara gelungen ist, eine Verfassungsreform durchzuführen, die das Land stabiler machen kann.“ – so Orbán.
Konflikt zwischen Ungarn und der Ukraine
„Wir haben eine Debatte mit den Ukrainern, die nicht nur ein Streit zwischen Ungarn und der Ukraine ist.“ – betonte Orbán. Das kann auch aus der Sicht der Nato interpretiert werden – fügte er hinzu. „Wenn die Ukraine einen Vertrag unterzeichnet hatte, in dem sie versprach, dass sie sich im Bereich des Minderheitenschutzes aus dem bereits erreichten Regulierungsniveau nicht zurückzieht, und dieses Versprechen nicht einhält – das kann auch der NATO schaden. Das ist eine Frage der inneren Integrität der Organisation – so Orbán.
„Integrität der NATO und Interessen der ungarischen Minderheiten sind in dieser Frage miteinander verbunden. Demnach muss ich heute über das Thema hier in Brüssel unbedingt sprechen.” – betonte der Ministerpräsident.
Fußball-WM
„Ungarn war schon immer Teil der „Donaufußballkultur” – so ist der Erfolg der Kroaten ein bisschen auch unser Erfolg.“ – sagte Orbán. „Ich drücke die Daumen für Kroatien, nicht nur darum, weil wir Nachbarn und gute Freunde sind, sondern weil sie die gleiche Fußballkultur vertreten, der wir auch angehören.“
(Via: mti.hu, Beitragsbild: MTI, Gergely Botár)