Wöchentliche Newsletter

Ungarn macht sich zum Sprachrohr der verfolgten Christen

MTI - Ungarn Heute 2024.07.09.

„Mehr als 300 Millionen Christen leiden heute auf der ganzen Welt unter Verfolgung oder Diskriminierung“, sagte der Staatssekretär für die Unterstützung verfolgter Christen in einem Interview mit dem Eternal Word Television Network (EWTN), dem weltweit größten katholischen Fernsehsender.

EWTN sprach mit dem Staatssekretär im Anschluss an den jüngsten Bericht der United States Commission on International Religious Freedom (USCIRF) vom Mai, in dem festgestellt wurde, dass die religiöse Verfolgung weiter zugenommen hat, und die Regierungen in aller Welt aufgefordert wurden, Anstrengungen zu unternehmen, um die Religionsfreiheit in ihren Ländern zu gewährleisten. Der Bericht wies auch darauf hin, dass es derzeit in 17 Ländern schwere Verstöße gegen die Religionsfreiheit gibt.

In dem Interview begründete Tristan Azbej die Einrichtung des ungarischen Staatssekretariats für verfolgte Christen im Jahr 2016 damit, dass „die ungarische Regierung, die sich zu christdemokratischen Werten bekennt, es als selbstverständliche moralische Pflicht empfand, sich für verfolgte Christen einzusetzen, seit sie zum ersten Mal von den Grausamkeiten erfuhr, unter denen sie litten.“ Er fügte hinzu, dass seiner Meinung nach „nicht nur christlich geprägte Länder, sondern auch Länder mit anderen religiösen Wurzeln eine moralische Verpflichtung haben sollten, der Religionsgemeinschaft zu helfen, die derzeit die größte Verfolgung in der Welt erleidet“.

Mit Blick auf die Ereignisse der letzten Jahre sagte er: „Auch wenn sich die Verfolgung von Christen geografisch und in ihren Formen ändert und derzeit keine lebensrettenden Interventionen wie in der Vergangenheit zur Rettung der jesidischen Minderheit im Irak erforderlich sind, hat die Verfolgung leider weiter zugenommen; trotz des Zusammenbruchs des Kalifats des Islamischen Staates ist die Zahl der Christen im Nahen Osten dezimiert worden, wobei es beispielsweise im Irak nur noch etwa 200.000 Christen gibt, statt 1,5 Millionen, was einem Rückgang von 80 Prozent entspricht“.

Durch die Unterstützung der Sozial-, Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen der verbliebenen christlichen Gemeinden rettet die ungarische Regierung nicht nur das Christentum im weit gefassten Heiligen Land, sondern unterstützt auch die Nichtchristen,

die Muslime, denn die Einrichtungen der christlichen Kirchen lindern auch das Leid der anderen Völker, die neben den Christen leben, fügte er hinzu.

In Bezug auf andere Teile der Welt hob er die Region südlich der Sahara und dort den Norden Nigerias als negatives Beispiel hervor. Dort, so sagte er, „führt die extremistische islamistische Terrororganisation Boko Haram immer noch eine Säuberung durch, die an die Ereignisse von 2014 im Irak und in Syrien erinnert und fast einem Völkermord gleichkommt“. Dies belegt ein Bericht aus dem vergangenen Jahr, in dem von 5.000 bestätigten Morden an Christen die Rede war, eine Zahl, die wahrscheinlich nur die Spitze des Eisbergs ist.

Der Staatssekretär wies auch darauf hin, dass in Westafrika auch der Islamische Staat und nigerianische Dschihadisten, die der Volksgruppe der Fulani angehören, aktiv sind. So töteten Fulani beispielsweise letztes Weihnachten in Nigeria innerhalb von zwei Tagen rund 300 Christen.

Tristan Azbej erklärte, dass die ungarische Regierung in den letzten sechs Jahren im Rahmen ihres Programms Hungary Helps für Christen auf der ganzen Welt bereits mehr als 2 Millionen Menschen in Not konkret unterstützt hat.

Diese Zahl schließt nicht nur Katholiken ein, sondern auch Menschen anderer christlicher Konfessionen, da es sich um ökumenische Programme handelt,

betonte er.

Zu seinem Besuch in der italienischen Hauptstadt und in der Vatikanstadt sagte der Staatssekretär, er treffe sich erneut mit Vertretern der italienischen Regierung und des Heiligen Stuhls, weil er die bereits gute Zusammenarbeit und die bilateralen Beziehungen weiter ausbauen wolle.

"Gesichter und Geschichten" verfolgter Christen sollen westliche Politiker wachrütteln

Die Autoren von „Faces and Stories“ beschreiben den Kampf der Christen im Nahosten um die Bewahrung ihres Glaubens.Weiterlesen

Via MTI Beitragsbild: Tristan Azbej Facebook