Das Kirchenoberhaupt drückt seine Solidarität mit dem verhafteten nicaraguanischen Bischof ausWeiterlesen
Ein Kruzifix wird in der enteigneten Zentralamerikanische Universität entfernt
Ungarn wird Mitgliedern der christlichen Gemeinschaft in Nicaragua, die in dem lateinamerikanischen Land zu leiden haben, Hilfe leisten, erklärte der Außen- und Handelsminister am Donnerstag auf seiner Facebook-Seite nach einem Telefongespräch mit Erzbischof Paul Gallagher, dem „Außenminister“ des Vatikans.
Péter Szijjártó schrieb, dass es in den letzten Monaten mehrere besorgniserregende Berichte aus Nicaragua über Angriffe auf die katholische Gemeinschaft gegeben habe.
Vor einigen Tagen seien Regierungsbeschlüsse gefasst worden, die es den Jesuiten unmöglich machten, ihre Tätigkeit auszuüben, und die größte katholische Hochschuleinrichtung sei geschlossen worden.
Er sagte, er habe am Donnerstagmorgen mit Bischof Paul Gallagher, dem Sekretär für die Beziehungen mit den Staaten im Staatssekretariat, telefonisch über die „alarmierenden Entwicklungen“ gesprochen.
„Ich habe Erzbischof Gallagher versichert, dass Christen in Not überall auf der Welt auf Ungarn zählen können.
Deshalb sind wir bereit, Stipendien für Studenten der geschlossenen Universität in Ungarn bereitzustellen, während wir gleichzeitig Gespräche mit den Jesuiten führen, um den Ordensleuten in Schwierigkeiten zu helfen“,
sagte der ungarische Außenminister.
Der Minister deutete an, dass er bei der bevorstehenden UN-Generalversammlung in New York ein Treffen mit seinem nicaraguanischen Amtskollegen initiieren werde, um ein Ende des staatlichen Vorgehens gegen die katholische Gemeinschaft zu fordern.
Die Diktatur in Nicaragua hat dem Jesuitenorden den Rechtsstatus als zivile Organisation entzogen. Die Regierung des Machthabers Daniel Ortega hatte zuvor die von den Jesuiten geführte „Zentralamerikanische Universität“ UCA beschlagnahmt, nachdem ihre Konten eingefroren wurden. Die UCA galt als Hochburg der Opposition gegen das Ortega-Regime. Sechs Jesuiten wurden aus ihrem Haus in Managua vertrieben, obwohl sie Beweise für die Eigentumsverhältnisse vorgelegt hatten, berichtet Die Tagespost.
Mehr als 160 Übergriffe auf Mitglieder der katholischen Kirche hat das Ortega-Regime zu verantworten. Als prominentestes Opfer gilt Bischof Rolando Alvarez. Der regierungskritische Geistliche war im Februar zu mehr als 26 Jahren Haft verurteilt worden, nachdem er sich weigerte, von der Regierung in die USA ausgewiesen zu werden. Kürzlich wurde er aus dem Gefängnis entlassen, doch neben den Jesuiten wurden auch die „Missionarinnen der Nächstenliebe“ der Mutter Teresa des Landes verwiesen.
We are the one and only State Secretariat for the Aid of Persecuted Christians. 🇭🇺🛡️✝️
…and we are ready. #HungaryHelps pic.twitter.com/1XoPpO91iM— Tristan Azbej ن (@tristan_azbej) August 30, 2023
Ungarn hat in Nicaragua keine Botschaft, lediglich einen Honorarkonsul. Weltweit gibt es ein einziges Staatssekretariat für die Unterstützung verfolgter Christen, nämlich in Ungarn. Die staatliche Behörde wird von Tristan Azbej geleitet.
Beitragsbild: Fr. James Martin SJ Facebook