Ungarn hat im Rahmen des Programms "Ungarn hilft" bisher Gemeinden in 50 Ländern der Welt durch den Aufbau von Schulen, Krankenhäusern und Infrastruktur unterstützt.Weiterlesen
Ungarn stellt dem Tschad in der zentralafrikanischen Sahelzone, wo seit April mehr als 200.000 Flüchtlinge vor dem Konflikt im Sudan geflohen sind, im Rahmen des „Hungary Helps“ Programms 100.000 Euro zur Verfügung. Dies gab der Staatssekretär des Außen- und Handelsministeriums bekannt, der für Programme zur Unterstützung verfolgter Christen zuständig ist.
In einem Video erklärte Tristan Azbej gegenüber ATV vor Ort, dass dies die erste Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern sei und die Hilfe darauf abziele, die Grundbedürfnisse der vor den Kämpfen im Sudan fliehenden Menschen zu decken.
László Eduárd Máthé, der für die Koordinierung der Außenpolitik in der Subsahara-Region zuständige Ministerialbeauftragte, sagte, dass „für Ungarn und für Europa die Stabilität der umliegenden Regionen eine Schlüsselfrage ist“ und dass die Unterstützung der noch stabilen Länder der Sahel-Region daher ein vorrangiges außenpolitisches Ziel ist.
Mahamat Yacoub, Vorsitzender des tschadischen Migrationsausschusses, sagte, dass es den Flüchtlingen an Lebensmitteln, Trinkwasser und Zelten fehle.
In einem Facebook-Beitrag schreibt Tristan Azbej, dass die Flüchtlinge, die vor dem Konflikt im Sudan fliehen, die Flüchtlingslager im Tschad überfüllt haben, was zu einer humanitären Notlage führt. Die ungarische Unterstützung zielt darauf ab, den Flüchtlingen und den sie aufnehmenden Gemeinden im Tschad zu helfen und Initiativen zur Förderung eines friedlichen interreligiösen Zusammenlebens zu unterstützen.
„Die Zukunft Afrikas wirkt auch auf unsere Zukunft aus. Unser Prinzip ist es nicht, die Probleme nach Europa zu bringen, sondern Hilfe dorthin zu bringen, wo die Probleme sind“,
betonte der Staatssekretär.
Im Sudan kam es Mitte April zu Kämpfen zwischen der Armee von General Abdel Fattah al-Burhan, der die Machtübernahme durch das Militär im Jahr 2021 anführt, und der rivalisierenden Miliz Rapid Support Forces (RSF) von General Mohamed Hamdan Dagalo.
ATV berichtet, dass täglich vier- bis fünftausend Flüchtlinge aus dem benachbarten Sudan im Tschad ankommen.
Titelbild: Facebook/Azbej Tristan