Die ungarischen Streitkräfte müssen in kürzester Zeit auf den bestmöglichen Bereitschaftsstand gebracht werden, betonte Kristóf Szalay-Bobrovniczky.Weiterlesen
Wir leben in einem Zeitalter der Gefahren, deshalb ist es wichtig, dass die Nachbarländer ihre Beziehungen zueinander pflegen: Mit Österreich sind wir nicht nur Nachbarn, sondern traditionell gute Nachbarn, und unsere Zusammenarbeit ist in fast allen Bereichen eng, auch im militärischen Bereich, betonte der ungarische Verteidigungsminister bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der österreichischen Verteidigungsministerin, Klaudia Tanner, in Budapest.
Während des Treffens wurde auch die Lage in der Ukraine erörtert. Kristóf Szalay-Bobrovniczky unterstrich, dass die Position Ungarns bekannt sei:
Wir sind auf der Seite des Friedens, wir schicken keine Waffen in den Konflikt, und in dieser Hinsicht sind wir auf einer gemeinsamen Plattform, da das neutrale Österreich auch keine Waffen in den Krieg schickt.
Sowohl Österreich als auch Ungarn nehmen jedoch Flüchtlinge auf, und beide Länder schicken humanitäre Hilfe in die Ukraine. Der Verteidigungsminister fügte hinzu, dass der Dialog so häufig, freimütig und offen wie möglich sein wird, so wie er es bisher war und auch weiterhin sein wird.
Der Politiker hob hervor, dass sie in ihrem Gespräch unter anderem die Lage auf dem Westbalkan erörtert haben. Kristóf Szalay-Bobrovniczky erklärte, dass die Stabilität dieser Länder sehr wichtig sei, da die jüngste Geschichte zeige, dass den Menschen in dieser Region besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden müsse. Die so genannte Balkanroute sei am stärksten von illegaler Migration betroffen, weshalb man sich darauf geeinigt habe, die Migrationsströme weiter nach Süden zu verlagern.
Der Minister betonte, dass Österreich als neutrales Land auch eine wichtige Rolle für die Sicherheit in der Region spiele, wie bei der KFOR Kosovo-Mission, die im vergangenen Jahr von einem ungarischen Kommandeur geleitet wurde, und bei der EUFOR Althea-Mission in Bosnien und Herzegowina, wo ein ungarischer General im nächsten Jahr das Kommando übernehmen wird und wo die ungarische Beteiligung ebenfalls bedeutend ist.
Die österreichische Verteidigungsministerin sagte auf der Pressekonferenz, dass die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern hervorragend sei, auch bei sieben Auslandseinsätzen.
Klaudia Tanner wies darauf hin, dass die Bedrohung durch den Krieg in der Ukraine nicht nur mit konventioneller Kriegsführung verbunden sei, dabei müsse auch das Zusammenspiel von hybriden Bedrohungen berücksichtigt werden.
Sie betonte, dass die Auswirkungen der Migration nicht nur in Österreich, sondern auch in Ungarn zu spüren seien und dass man mit anderen Nachbarländern zusammenarbeiten müsse, um die Migration einzudämmen. Eine Lösung bestehe darin, den Westbalkan zu stärken und diesen Ländern bei der Integration in die Europäische Union zu helfen.
Klaudia Tanner ist der Meinung, dass die EU in ihrer Zusammenarbeit mit der NATO selbstbewusster auftreten muss, denn wenn es keine Einigkeit gibt, öffnen wir anderen Bedrohungen Tür und Tor.
via mti.hu, Beitragsbild: Tibor Illyés/MTI