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Ungarn und Slowenien einigen sich auf die Verbindung von Erdgaspipelines

Ungarn Heute 2023.10.05.

Der slowenische Minister für Klima und Energie Bojan Kumer (l) und der ungarische Außenminister Péter Szijjártó (r)

Ungarn und Slowenien haben ein Abkommen über die Verbindung von Erdgaspipelines innerhalb von zwei Jahren und über eine enge Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie unterzeichnet, teilte der ungarische Außenminister mit.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem slowenischen Minister für Klima und Energie, Bojan Kumer, erklärte Péter Szijjártó, dass Ungarn nun seine Stromnetze mit allen sieben Nachbarländern zusammengeschlossen hat und dass der Verbund der Erdgasleitungen mit sechs Ländern, aber noch nicht mit Slowenien, abgeschlossen ist.

„Die Betonung liegt jedoch auf dem Wort ‚noch‘, denn

wir haben heute mit dem Minister eine Vereinbarung über den Bau einer Verbindungsleitung unterzeichnet, die unsere Pipelines innerhalb von zwei Jahren miteinander verbinden soll und es uns ermöglichen wird, 440 Millionen Kubikmeter Erdgas pro Jahr in beide Richtungen zu transportieren“,

gab er bekannt und fügte hinzu, dass die Kosten für diese Investition auf ungarischer Seite 75 Millionen Euro betragen werden.

„Die Verbindung der ungarischen und slowenischen Gaspipelines wird wesentlich zur Verbesserung der Energieversorgungssicherheit in Ungarn beitragen und uns Zugang zum italienischen Gasmarkt verschaffen, der bisher nicht zur Verfügung stand, so dass uns neben dem LNG-Terminal in Kroatien weitere LNG-Quellen zur Verfügung stehen werden“, betonte der Minister.

In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass die Gewährleistung der Versorgungssicherheit nicht nur eine nationale oder gar bilaterale Frage sei, sondern eine europäische.

Wir stehen unter ständigem Druck aus Brüssel, weniger Energie aus Russland zu beziehen. Diesem Druck stehe jedoch keine finanzielle Unterstützung für den Bezug aus anderen Quellen gegenüber, so Péter Szijjártó.

Das Argument, die Europäische Union finanziere den Ausbau der Gasinfrastruktur nicht, weil diese veraltet sei und es in 15 Jahren kein Gas mehr im Energiemix geben werde, sei inakzeptabel.

Zum einen werden wir sehen, und zum anderen ist unsere Priorität nicht, die Situation in 15 Jahren zu lösen, sondern im nächsten Jahr. Deshalb bestehen wir darauf, dass die Europäische Union die Mittel für diese Investition bereitstellt,

erklärte er.

„Natürlich werden wir die Pipeline auch dann bauen, wenn sie das nicht tut, aber es ist klar, dass Brüssel jedes Recht verliert, darüber zu bestimmen, wo und von wem wir Gas oder Öl kaufen“, fügte er hinzu.

Der Minister gab bekannt, dass beide Seiten auch vereinbart hätten, ihre Zusammenarbeit im Nuklearbereich zu verstärken, da beide Länder Mitglieder der Europäischen Nuklearkoalition seien.

Wir haben eine klare Position und niemand kann uns energiepolitische Entscheidungen von außen aufzwingen.

„Niemand kann uns, weder den Slowenen noch den Ungarn, das Recht nehmen, unseren nationalen Energiemix selbst zusammenzustellen, und darauf bestehen wir“, betonte der Politiker.

Er wies auch darauf hin, dass Slowenien beschlossen hat, die Laufzeit seines bestehenden Kernkraftwerks zu verlängern und den Bau neuer Reaktoren in Erwägung zieht, so dass es in beiden Fragen eine enge Zusammenarbeit geben wird.

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via mti.hu, Beitragsbild: Attila Kovács/MTI