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Ungarn wird Ökostrom aus Aserbaidschan importieren

Ungarn Heute 2022.12.19.

Nicolae Ciuca, Viktor Orbán, Ilham Aliyev, Klaus Iohannis, Ursula von der Leyen und Irakli Garibashvili in Bukarest

Es wurde ein vierseitiges Abkommen geschlossen, das es Ungarn ermöglichen wird, über ein neues Kabel durch Georgien und Rumänien grünen Strom aus Aserbaidschan zu importieren.

Der ungarische Ministerpräsident, Viktor Orbán, der aserbaidschanische Präsident, Ilham Alijew, der rumänische Ministerpräsident, Nicolae Ciuca, und der georgische Ministerpräsident, Irakli Garibaschwili, unterzeichneten am Samstag in Bukarest ein Abkommen über den Bau eines Unterseekabels zur Stromübertragung von Aserbaidschan nach Europa. Das Abkommen wurde im Beisein von Ursula von der Leyen, der Präsidentin der Europäischen Kommission, und dem rumänischen Staatschef, Klaus Iohannis, unterzeichnet.

Das Unterseekabel zur Übertragung von Strom, der in Aserbaidschan vor allem aus Wind- und Sonnenenergie erzeugt wird, wird 1.195 Kilometer lang sein, während Rumänien und Georgien auch mit einem Glasfaserkabel verbunden werden, das Hochgeschwindigkeits-Internetdaten übertragen kann.

Ungarn hat sich zusammen mit seinen Partnern zu einem weltweit einzigartigen Projekt verpflichtet, wir sind dabei, das längste Unterwasser-Stromkabel der Welt zu bauen,

sagte Viktor Orbán und fügte hinzu, dass sich Europa in einem strategischen Vakuum befinde, in dem die Staatsoberhäupter alle Anstrengungen unternehmen müssten, um wirtschaftliche und energetische Sicherheit für ihre Länder zu schaffen.

Dem Premierminister zufolge

ist die Zeit vorbei, in der wir billige Rohstoffe und Energie aus Russland importierten und im Gegenzug westliche Technologie zur Verfügung stellten; eine Zeit, die beiden Parteien wirtschaftliches Wachstum und militärische Sicherheit brachte.

„Es gibt jedoch keine neue Strategie, daher das strategische Vakuum“, betonte er.

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Laut dem ungarischen Außenminister, Péter Szijjártó, wird das Abkommen Ungarn ermöglichen, dank der Investitionen in Windparks am Kaspischen Meer und dem Bau eines 3-Gigawatt-Übertragungskabels grünen Strom aus Aserbaidschan zu importieren.

„Europa als Ganzes steht vor einer Energieversorgungskrise, deren Lösung nicht in der Deckelung der Gas- oder Ölpreise liegt, die die verfügbare Menge weiter verringern werden, sondern in der Erschließung neuer Energiequellen und deren Weiterleitung nach Europa“, erklärte er.

„Dieses Abkommen wird die Europäische Union näher an unsere Partner in der Südkaukasusregion heranführen und unseren beiden Regionen helfen, den Übergang zu sauberer Energie zu schaffen“, betonte Ursula von der Leyen. Der deutschen Politikerin zufolge ist das Ökostrom-Übertragungskabel nicht nur eine Alternative zu russischen fossilen Brennstoffen, sondern dient auch einer sauberen, zugänglichen und sicheren Zukunft auf der Grundlage erneuerbarer Energiequellen.

via mti.hu, Beitragsbild: Zoltán Fischer/Pressebüro des Ministerpräsidenten/MTI