Der stellvertretende Ministerpräsident Zsolt Semjén koordinierte die Freilassung der elf ethnischen Ungarn, was eine diplomatische Geste der Russisch-Orthodoxen Kirche ist.Weiterlesen
Ukrainische Flüchtlinge warten am Bahnhof von Záhony auf einen Zug nach Budapest.
„Alle Flüchtlinge aus der Ukraine sind in Ungarn freie Menschen“, antwortete Zsolt Semjén auf eine Frage von Atv.hu.
„Wir prüfen nicht, ob die Flüchtlinge aus der Ukraine aus ukrainischer Sicht wehrpflichtig sind oder nicht. Ungarn wird sie nicht an die Ukraine ausliefern“, gab der für die nationale Politik zuständige stellvertretende Ministerpräsident an.
Die klare Weigerung der österreichischen Behörden, ukrainische Männer im wehrfähigen Alter auszuliefern, hat in jüngster Zeit die Gemüter in Europa erhitzt.
Österreich wurde damit als das erste EU-Land wahrgenommen, das sich weigert, Wehrpflichtige an die Ukraine auszuliefern. Presseberichten zufolge gibt es in Österreich derzeit etwa 14.000 Männer im Alter zwischen 18 und 54 Jahren, die ihr Land wegen des Krieges verlassen haben. Die Wiener Regierung hat bisher insgesamt 101.629 Flüchtlingen Hilfe geleistet.
Polen hat damit begonnen, Männer im wehrpflichtigen Alter, die die Ukraine seit dem 24. Februar 2022 illegal verlassen haben, an die ukrainischen Behörden auszuliefern, wie die der polnischen Regierung nahestehende Zeitung Rzeczpospolita berichtet.
Zsolt Semjén betonte, dass Ungarn in dieser Frage mit seinem westlichen Nachbarn auf einer Linie ist:
Alle Flüchtlinge aus der Ukraine sind in Ungarn sicher. Weder sie noch ihre Daten werden ausgeliefert werden.“
Mitte Juni koordinierte der stellvertretende Ministerpräsident den Transport von elf transkarpatischen Kriegsgefangenen nach Ungarn, die unter Vermittlung der Russisch-Orthodoxen Kirche freigelassen wurden. Die ukrainische Seite kritisierte diese Aktion und beschwerte sich darüber, dass ihr Botschaftspersonal keinen Kontakt zu den ukrainischen Staatsbürgern habe. Bereits damals betonte die ungarische Seite, die Freigelassenen könnten ohne Weiteres die Botschaft kontaktieren, wenn sie es wünschten, da sie freie Menschen seien.
Via atv.hu Beitragsbild: Kínai Nemzetközi Rádió Facebook