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Ungarn hat kürzlich seine Vorschläge für innenpolitische Maßnahmen und sektorale Entwicklungen für das nächste Jahrzehnt in Brüssel eingereicht. Die geplanten Maßnahmen und Investitionen können wesentlich zur Stärkung der Energieunabhängigkeit Ungarns, zum Ausbau der erneuerbaren Energiequellen und zur Klimaneutralität des Landes beitragen, betonte das Energieministerium (EM) am Montag in einer Erklärung.

Die überarbeitete Fassung des Nationalen Energie- und Klimaplans (NEKT) setzt höhere Ziele als bisher, etwa bei der Emissionsreduzierung oder dem Anteil erneuerbarer Energien. Die im Energiekapitel des am Montag veröffentlichten REPowerEU-Konjunktur- und Resilienzplans vorgesehenen Investitionen könnten erheblich zur Verwirklichung dieser ehrgeizigeren Ziele beitragen, so die Mitteilung. Darin heißt es, dass der Schwerpunkt des überarbeiteten Netzes auf der Stärkung der Energieunabhängigkeit Ungarns in einem veränderten internationalen Umfeld liegen wird. Die Stärkung der Energiesouveränität und die Verringerung der Importabhängigkeit haben heute nicht nur politische Priorität, sondern sind auch eine Frage der nationalen Sicherheit.

Die Energieunabhängigkeit könne durch einen vielfältigen Technologiemix, die verstärkte Nutzung heimischer alternativer Energiequellen und die Verbesserung der Energieeffizienz gestärkt werden,

so das Ministerium.

Um Klimaneutralität zu erreichen, plant Ungarn, seine Brutto-Treibhausgasemissionen bis 2030 – statt den bisher geplanten 40 Prozent – um mindestens 50 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Das Energieeffizienzziel besteht darin, dass der ungarische Endenergieverbrauch unter der zuvor festgelegten Obergrenze von 785 Petajoule liegt, mit einem Maximum von 750 Petajoule im Jahr 2030. Der überarbeitete NEKT sieht vor, den Anteil der erneuerbaren Energien von derzeit 21 Prozent auf 29 Prozent zu erhöhen, wobei die Solarenergie mit einer Verdoppelung der installierten Gesamtkapazität auf 12 Gigawatt bis 2030 weiterhin den größten Beitrag zu diesem Ausbau leisten wird. Aufbauend auf den günstigen inländischen Bedingungen dürften die wetterunabhängigen erneuerbaren Energien, insbesondere die Geothermie, an Boden gewinnen, so das Ministerium.

Der aktualisierte Nationale Energie- und Klimaplan muss nach Rückmeldung aus Brüssel bis Ende Juni 2024 in formeller Form bei der Europäischen Kommission eingereicht werden.

Das REPowerEU-Kapitel umreißt auch strategische, regulatorische und Entwicklungspläne im Wert von mehr als 2.300 Milliarden Forint (5,95 Mrd. Euro), um die Energiesouveränität zu stärken und die Energiewende auszugleichen.

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Das Energieministerium wird u.a. Maßnahmen zum Ausbau von Energiegemeinschaften, zur Förderung der Energiespeicherung und zur verstärkten Nutzung von Biogas und Biomethan ergreifen. Neben ordnungspolitischen Instrumenten könnte die Entwicklungshilfe auch die Nutzung von Erdwärme und Wasserstoff im Inland anregen.

Der Großteil der Investitionen wird in die Modernisierung des Stromnetzes, den Ausbau seiner Kapazität und die Verbesserung seiner Betriebssicherheit fließen.

Die grüne Wirtschaft kann durch die Schaffung von Produktionskapazitäten, den Einsatz sauberer Technologien und die Umschulung von Fachkräften zu den Zielen Energie-Klima und Wachstum-Wettbewerbsfähigkeit beitragen.

Die Unterstützung der Digitalisierung der Energiewirtschaft kann die Sicherheit der Dienstleistungen in 35 Unternehmen des Sektors erhöhen, ihre IT-Instrumente stärken und die Verwaltung durch digitale Lösungen vereinfachen und beschleunigen. Um die saubere und leise E-Mobilität weiter zu fördern, können inländische Unternehmen bei der Anschaffung von Elektrofahrzeugen unterstützt werden. Die ungarische E-Ladeinfrastruktur könnte um mehr als 100 neue Stationen erweitert werden, um Interoperabilitätsbedingungen für schwere Elektrofahrzeuge zu schaffen. Eine Entscheidung über den ungarischen Vorschlag aus Brüssel soll bis Ende dieses Jahres getroffen werden.

Die Vorschläge für ein koordiniertes Paket von Energiezielen könnten die Hauptrichtung der Innenpolitik für eine lange Zeit vorgeben. Wenn sie angenommen werden, können sie einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende und zur Stärkung der Energieunabhängigkeit Ungarns leisten, so die Schlussfolgerung der Mitteilung. Insbesondere Programmelemente zur Förderung der Verbreitung erneuerbarer Energiequellen und zur Verbesserung der Energieeffizienz können Fortschritte in Richtung Klimaneutralität bringen.

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via mti.hu, Beitragsbild: Pexels