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Unsere Kirchen sollen Heimstätten lebendiger Gemeinschaften bleiben

MTI - Ungarn Heute 2023.03.27.

Es liege im Interesse Ungarns, dass unsere Kirchen nicht nur leblose Teile unseres kulturellen Erbes blieben, sondern Heimstätten lebendiger Gemeinschaften, sagte der Leiter des Ministerpräsidiums am Sonntag in der reformierten Kirche von Angyalföld (Engelsfeld, Budapest).

Bei einem Dankgottesdienst zum Abschluss der Kirchenrenovierung betonte Gergely Gulyás, dass das Christentum „die persönlichste öffentliche Angelegenheit“ sei. Wenn man auf die Geschichte Ungarns von der Staatsgründung bis heute zurückblicke, könne man den Beitrag des Christentums feststellen.

„Wir müssen uns daran erinnern, wie es unser Denken und unsere Kultur geprägt hat, wie es uns in guten und in schlechten Zeiten den Weg gewiesen hat, wie es uns die Kraft gegeben hat, Not zu ertragen, und die Hoffnung, selbst in den schwierigsten Zeiten an das Kommen eines besseren Zeitalters zu glauben“, so der Minister.

In Bezug auf die Kirche in Angyalföld erinnerte er daran, dass zu Beginn des letzten Jahrhunderts einige begeisterte junge Pastoren ihre Mission in dem ärmsten Arbeiterviertel begannen. Die Mission erhielt neuen Auftrieb, als sich die „Vertriebenen von Trianon“, die geflohenen Waggonbewohner, die aus Siebenbürgen nach Angyalföld umgesiedelt worden waren, der Gemeinde anschlossen.

Fact

Innerhalb weniger Jahre nach dem Ersten Weltkrieg kamen mehr als 400.000 ungarische Flüchtlinge aus den Nachbarländern nach Ungarn, weil sie unter der Fremdherrschaft keine sichere Zukunft sahen. Einige dieser Flüchtlinge wurden erfolgreich integriert. Andere hingegen lebten jahrelang in Massenquartieren oder Notsiedlungen. Am schlimmsten erging es Tausenden von Familien, die in Viehwaggons lebten, die an den großen Eisenbahnknotenpunkten – in Budapest vor dem Westbahnhof, in Kaposvár, Szolnok usw. – auf die Abstellgleise geschoben wurden und oft jahrelang darauf warteten, dass sich ihr Schicksal zum Guten wendet.

Foto: Trianon 100 MTA-Lendület Kutatócsoport Facebook

In seiner Predigt erläuterte Zoltán Balog, geistlicher Präsident der Synode der Reformierten Kirche in Ungarn, einen Abschnitt aus dem Buch der Sprüche: Einer der weisesten Ratschläge Salomos lautet, dass ein Mensch nicht bei sich selbst anfangen soll, denn „wer mit sich selbst beginnt, wird früher oder später bei sich selbst bleiben“. Deshalb: „Lasst uns mit Gott beginnen“, denn wer das tut, wird früher oder später erkennen, dass „nicht wir mit Gott beginnen, sondern er mit uns“.

Gott begann mit Abraham, als er zu ihm sagte: „Geh aus deinem Land“, er begann mit Mose, als er ihn aufforderte, sein Volk aus dem „Haus der Knechtschaft“ zu führen, und er hielt den Apostel Paulus auf der Straße nach Damaskus an, damit aus Saulus Paulus werden konnte.

Der Grundstein für die reformierte Kirche und Gemeinde in der Frangepán-Straße wurde 1927 gelegt, und der Bau wurde 1933 abgeschlossen.

Die Renovierung der Kirche begann 2017 mit dem Wiederaufbau des Turms, der im Zweiten Weltkrieg beschädigt und nur notdürftig wiederhergestellt wurde, und 2022 wurden das Dach und die Fassade renoviert. Die Kosten für das Projekt wurden durch Spenden von Gemeindemitgliedern und einen staatlichen Zuschuss gedeckt.

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Via MTI Beitragsbild: Gulyás Gergely Facebook