„Das russische Flugzeug, das Kernbrennstoff nach Ungarn transportiert, ist am Mittwoch unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen auf dem Flughafen in Pápa eingetroffen“ teilte der Minister für auswärtige Angelegenheiten und Handel auf seiner Facebook-Seite mit. In einem Live-Video aus Brüssel nach einem zweitägigen Treffen der NATO-Außenminister sagte Szijjártó, dass das Kernkraftwerk Paks eine sichere Energieversorgung bieten soll da es 49,6 Prozent der ungarischen Stromerzeugung ausmacht, dass aber Kernbrennstoff, der aus Russland nach Ungarn geliefert werde, für den Betrieb des Kraftwerks benötigt wird.
Der Außenminister erklärte, dass der Transport bisher mit der Bahn durch die Ukraine erfolgte, der Krieg aber den üblichen Transportweg gestört habe. Daher musste eine alternative Transportmöglichkeit geschaffen werden, und das ist der Luftweg, der extreme Sicherheitsmaßnahmen erfordert.
Wir konnten den Kernbrennstoff auf dem Luftweg durch den weißrussischen, polnischen und slowakischen Luftraum nach Ungarn transportieren
so Péter Szijjártó weiter. Das erste russische Flugzeug mit einer solchen Ladung landete am Mittwochmorgen auf dem Flughafen Pápa. Er sagte auch, dass alle drei Länder die Erlaubnis für den Lufttransport gegeben hätten, dass aber eine Kommunikation erst nach der sicheren Ankunft möglich gewesen sei.
„Die Kernenergie ist von allen Sanktionsmaßnahmen der Europäischen Union ausgenommen, und darauf bestehen wir weiterhin. Die Kollegen verhandeln doch über ein neues Sanktionspaket. Für uns besteht die rote Linie darin, dass alle Aktivitäten im Zusammenhang mit der Nutzung der Kernenergie von den Sanktionen ausgenommen werden sollten. Deshalb durften wir Treibstoff auf dem Luftweg transportieren“ so der Außenminister.
Die Ankunft des Brennstoffs bedeutet, dass die Energieversorgung Ungarns gesichert ist
sagte Szijjártó und fügte hinzu, dass Ungarns eigene Energieerzeugungskapazitäten von strategischer Bedeutung seien und dass das Kernkraftwerk Paks eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Senkung der Energiepreise spiele.
Die seit den 1970er Jahren produzierte Iljuschin 76 kann Lasten von mehr als 40 Tonnen heben und ist mit vier Strahltriebwerken ausgestattet.
Die IL-76 benötigte eine Sondergenehmigung, da der ungarische Luftraum zu Beginn des Krieges in der Ukraine für russische Flugzeuge gesperrt wurde, wie auch in der ganzen Europäischen Union. Auf die Frage des Portals Telex sagte früher das zuständige Ministerium: „Das allgemeine Verbot für russische Luftfahrtunternehmen kann in bestimmten Fällen ausgenommen werden. Der fragliche Flug verkehrte mit Wissen der Europäischen Kommission und mit Erlaubnis und Zustimmung der von der Strecke betroffenen EU-Mitgliedstaaten“.
(Via: 24.hu, Titelbild/ILLUSTRATION: Boeing C-17 Globemaster Frachtflugzeug auf dem Militärflughafen von Pápa am 28. Juni 2013, Foto: MTI – Krizsán Csaba)