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Der Geschäftsträger der US-Botschaft in Budapest Robert Palladino

Die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Ungarn könnten vor einer neuen, vielversprechenden Ära stehen. Der derzeitige Geschäftsträger der US-Botschaft in Budapest, äußerte sich optimistisch über das Potenzial einer „goldenen Zeit“ in den bilateralen Beziehungen. Diese Einschätzung basiere maßgeblich auf der engen Verbindung zwischen den Spitzenpolitikern beider Länder, so Robert Palladino bei einem Gespräch mit Gladden Pappin, dem Präsidenten des Ungarischen Instituts für Internationale Angelegenheiten.

Robert Palladino betonte, dass Donald Trump stets Wert daraufgelegt habe, seine Versprechen zu halten und zügig zu handeln. Die Dynamik, die von seiner Politik ausgehe, verspreche eine „aufregende Zeit“. Im Hinblick auf die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Ungarn bedeute dies eine Rückkehr zu traditionellen diplomatischen Gepflogenheiten, geleitet vom „gesunden Menschenverstand“, wie es der US-Präsident wünsche.

Ein wichtiger Aspekt sei dabei das Vertrauen und die gemeinsame Basis. „Es ist besser für uns, unseren Verbündeten in die Augen zu sehen und zu erkennen, ob wir einen gemeinsamen Standpunkt vertreten. Glücklicherweise denkt die ungarische Regierung ähnlich wie wir, sodass wir die gleiche Sprache sprechen“, erklärte der stellvertretende US-Missionschef.

Beide Seiten suchten aktiv nach Möglichkeiten der gegenseitigen Kooperation zur Erweiterung gemeinsamer Interessen.

Bezüglich der von Donald Trump initiierten Zölle erläuterte er, dass das Ziel darin bestehe, für die USA eine gleichwertige Behandlung zu erreichen, wie sie diese anderen Staaten entgegenbrächten. Robert Palladino stimmte der Forderung des ungarischen Außenministers Péter Szijjártó zu, dass Brüssel eine aktive Rolle in den Verhandlungen zur Stärkung der Handelsbeziehungen zwischen den USA und der EU übernehmen müsse.

Auch die Beendigung des Krieges in der Ukraine sei ein zentrales Anliegen der Trump-Regierung. Robert Palladino betonte, dass die USA die Friedensverhandlungen zwischen Moskau und Kiew führten und die ungarische Regierung diese Position unterstütze. Als erste Schritte zur Friedensfindung nannte er die Zusammenführung der Konfliktparteien an einen Verhandlungstisch und die Stärkung der Eigenverantwortung Europas für seine Sicherheit. „Die Vereinigten Staaten erwarten von den europäischen Ländern eine ganz andere Herangehensweise an die Beiträge zum Militär- und Verteidigungsbudget, daher ist die amerikanische Regierung dankbar für die Hilfe, die sie von den Ungarn erhalten hat“, hob er hervor.

Der stellvertretende US-Missionschef sieht im Verteidigungsbereich ein erhebliches Potenzial für eine engere Zusammenarbeit beider Länder. Die gute Beziehung zwischen den Spitzenpolitikern beider Länder schaffe die Grundlage für Kooperationen auf allen Ebenen – von Regierungen über Unternehmen bis hin zu den Bürgern.

Er zeigte sich optimistisch, dass trotz der notwendigen „harten Arbeit“ ein „goldenes Zeitalter“ in den amerikanisch-ungarischen Beziehungen bevorstehen könnte.

In Bezug auf das angespannte Verhältnis seines Vorgängers David Pressman zur ungarischen Regierung räumte Robert Palladino ein, dass es „reichlich Spannungen“ gegeben habe, die zu „heiklen Situationen“ führten. Mit der Rückkehr Trumps biete sich nun jedoch die Chance für einen Neustart der bilateralen Beziehungen.

Die politische Wiederannäherung zwischen den USA und Ungarn sei bereits auf hohem Niveau spürbar. Der US-Präsident und der ungarische Ministerpräsident stünden in engem Kontakt, Außenminister Péter Szijjártó habe seinen US-Amtskollegen Marco Rubio getroffen, und Delegationen beider Länder besuchten sich regelmäßig. Robert Palladino betonte die Notwendigkeit, diese guten Beziehungen auf Führungsebene in konkrete Ergebnisse zu überführen und zu einer traditionellen Diplomatie ohne „Aktivismus“ zurückzukehren.

Die künftigen Schwerpunkte der Zusammenarbeit sieht die US-Regierung in den Bereichen Energie, Verteidigung, Handel sowie in den Beziehungen zwischen den Bevölkerungen beider Länder.

Der US-Diplomat unterstrich bei der Erwähnung seines Besuchs im Kernkraftwerk Paks die Bedeutung der nuklearen Brennstoffversorgung und betonte, dass „Energiesicherheit auch nationale Sicherheit ist“. Amerikanische Unternehmen stünden für Lieferungen bereit, fügte er hinzu.

Ein weiteres vielversprechendes Feld der Zusammenarbeit seien kleine modulare Reaktoren, in denen die USA über die führende Technologie verfügten. „Ungarn ist unser Verbündeter. Wir werden immer sicherstellen, dass unsere Verbündeten nicht von einer einzigen Energiequelle abhängig sind“, bekräftigte Robert Palladino. Die Aussagen des US-Geschäftsträgers deuten auf eine signifikante Verbesserung der amerikanisch-ungarischen Beziehungen unter der neuen US-Administration hin.

Neuer US-Missionschef in Ungarn angekündigt
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Robert Palladino wird vorübergehend die Leitung der US-Botschaft in Budapest übernehmen.Weiterlesen

via mti.hu, Beitragsbild: Zoltán Máté/MTI