Wenn alle anderen Interessen wichtiger seien als die Interessen der europäischen Landwirte, dann gefährde dies die Ernährungssouveränität und die Ernährungssicherheit in der gesamten EU.Weiterlesen
Ein radikaler Wandel in der EU-Agrarpolitik sei notwendig, da die Landwirtschaft in der EU sonst in eine hoffnungslose Situation gerate, betonten die V4-Landwirtschaftskammern in einer Erklärung nach ihrem Treffen, berichtet Világgazdaság.
Während der Krieg zwischen Russland und der Ukraine andauert, sind die europäischen Landwirte weiterhin mit unvorhersehbaren Umständen und Existenzschwierigkeiten konfrontiert. Bei einem kürzlichen Treffen der Landwirtschaftskammern der Visegrád-Gruppe wurde festgestellt, dass die Produktionskosten stark gestiegen sind, kleine und mittlere landwirtschaftliche Betriebe vor ernsthaften Existenzproblemen stehen und unkontrolliert ukrainische und andere Waren aus Drittländern die EU-Märkte überschwemmen. Die Vorsitzenden der tschechischen, polnischen, slowakischen und ungarischen Landwirtschaftskammern erklären, dass
die Landwirte dringend umfangreiche und schnelle Hilfe benötigen und dass die Europäische Kommission die Krisenreserven der Gemeinsamen Agrarpolitik aktivieren muss.
Die Geduld der Landwirte geht zu Ende, die Landwirtschaft muss in den Mittelpunkt der EU-Politik gestellt werden und angesichts ihrer strategischen Bedeutung muss ihr Priorität eingeräumt werden.
Die V4-Landvirtschaftskammern betonen, dass
der Europäische Green Deal in seiner jetzigen Form und seinem Zeitplan gravierende negative Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit des Agrarsektors hat.
Während die Mitgliedstaaten in etwa die gleiche Höhe an Unterstützung erhalten wie 2014, sehen sich die Landwirte mit steigenden Produktionskosten, einem erschwerten Zugang zu den Märkten und einem Rückgang der Kaufkraft der Bevölkerung konfrontiert.
Angesichts dieser Schwierigkeiten ist es nicht möglich, auf eine nachhaltigere Produktion umzustellen.
Den Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine muss eine detaillierte Analyse der Auswirkungen des Beitritts auf die Landwirtschaft und die Position der EU im internationalen Handel vorausgehen.
Der Schutz der Namen von Lebensmitteln tierischen Ursprungs war ebenfalls ein wichtiges Thema, da unter Landwirten und Lebensmittelherstellern in der EU eine wachsende Unzufriedenheit mit der Kennzeichnung von Lebensmitteln pflanzlichen Ursprungs herrscht. Die V4 drängen auf einen Schutz auf EU-Ebene nicht nur für Milch und Milchprodukte, sondern auch für andere Lebensmittel tierischen Ursprungs (z. B. Fleisch, Fleischprodukte, Fisch, Eier, Honig). Ziel ist es, dass die Kennzeichnung von pflanzlichen Produkten die Verbraucher nicht über deren Nährwert täuscht.
via vg.hu, Beitragsbild: Facebook/Nemzeti Agrárgazdasági Kamara – NAK