Hinter der Veröffentlichung des Protokolls eines vertraulichen Gesprächs von dem österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen mit EU-Diplomaten über die Koalitionsverhandlungen könnte ein ungarischer Diplomat stecken, berichtete die österreichische Tageszeitung „Der Standard”.
Das Protokoll, das nach dem Treffen von Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit 27 EU-Botschaftern am 10. November im Wiener Hotel Imperial via „Kronen Zeitung” publik wurde, wird in der österreichischen Präsidentschaftskanzlei als eine böse Intrige bewertet. Der österreichische Bundespräsident wird darin damit zitiert, dass ÖVP-Chef Sebastian Kurz „ein irritierender junger Mann” sei, der „kaum Alkohol trinkt, nicht raucht und auch keinen Kaffee trinkt” bzw. der „sehr flexibel” sei und sich „immer nach der EU-Mainstream” richten werde.
Hinter der Veröffentlichung könnte ein ungarischer Diplomat stecken, diese Information sei „aus mehreren vertraulichen Quellen” zu erfahren gewesen, wurde von „Der Standard” berichtet. Der ungarische Botschafter habe sich nämlich bei dem Treffen vertreten lassen. Laut der Zeitung wanderten die Notizen und Anmerkungen über das Gespräch durch mehrere Hände, und bevor sie als Legebericht an das ungarische Außenministerium geschickt wurden, waren schlecht aus dem Englischen übersetzt und an mehreren Stellen sinnfremd verändert worden.
„Wir kommentieren aus prinzipiellen Gründen keine vertraulichen Gespräche. Das Ziel des Treffens war eine Aussprache mit unseren EU-Partnern, was unter anderem deren Sorgen bezüglich der europapolitischen Ausrichtung der künftigen Bundesregierung und der Verlässlichkeit Österreichs als stabiler Partner in der EU betrifft. Der Bundespräsident hat die Gelegenheit genutzt, um sich mit den EU-Botschaftern auszutauschen und zu informieren. Irreführende und absurde Spekulationen, die offenbar im Zusammenhang mit der Regierungsbildung stehen, werden zurückgewiesen.” übermittelte die österreichische Präsidentschaftskanzlei ihre Stellungnahme zum Protokoll.
via derstandard.at, krone.at, Foto: Die Presse