Laut einer Umfrage hat sich der Wandel der öffentlichen Meinung in Europa hin zur Unterstützung der Kernenergie im letzten Jahr deutlich beschleunigt.Weiterlesen
Der Anteil der Europäer, die der Meinung sind, dass die Energiekrise in der EU zum Teil auf die fehlgeleitete Energiepolitik der Europäischen Kommission zurückzuführen ist, ist gestiegen. Während 75 Prozent der Erwachsenen, die im Jahr 2022 antworteten, die Sanktionspolitik der Europäischen Kommission für falsch hielten, stieg diese Zahl bis Dezember auf 79 Prozent, wie eine Umfrage der Forschung „Europa Projekt“ der Századvég Stiftung ergab.
Wie bei der Umfrage des „Europa Projekts“ vor dem Ukraine-Krieg, die vom 3. Januar bis zum 14. Februar 2022 durchgeführt wurde, hat Századvég auch bei der Umfrage vom 13. Oktober bis zum 7. Dezember 2022 den Anteil der erwachsenen europäischen Bevölkerung ermittelt, der die Bemühungen Brüssels für die europäische Energiekrise verantwortlich macht.
Schon vor dem Krieg zeigten die Ergebnisse der Umfrage, dass das Argument der Europäischen Kommission, sie müsse ihre bisherigen energiepolitischen Anstrengungen verstärken, nicht mit der Meinung der europäischen Bürger übereinstimmt. In der Umfrage vom Winter 2022 machten drei Viertel der Befragten die Politik der Kommission für die Energiekrise verantwortlich.
Die Unzufriedenheit der Europäer wurde durch die Brüsseler Sanktionspolitik und die daraus resultierenden Preissteigerungen noch verstärkt. In der Umfrage vom Herbst 2022 gaben fast vier Fünftel (79 Prozent) der Befragten an, dass die fehlgeleitete Energiepolitik der Europäischen Kommission mitverantwortlich sei.
Die Sanktionspolitik hat nicht die gewünschte Wirkung gezeigt, und das russische BIP ist nicht wesentlich gesunken.
Es ist bekannt, dass die Energiesanktionen auf Exporte abzielen, und Russland hat bereits Abnehmer gefunden, darunter China, die das kaufen, was Europa aufgegeben hat.
Die Brüsseler Logik weist noch weitere Schwachstellen auf. Laut einer Studie von Oeconomus Economic Research könnte es beispielsweise effektiver sein, die Verfügbarkeit von Waren, die ein Land importieren muss, zu beschränken.
Am wenigsten spaltet das Thema die Griechen, die Kroaten und die Deutschen: 86 Prozent, 86 Prozent bzw. 85 Prozent der Befragten in diesen Ländern geben den Bemühungen Brüssels die Schuld an der Energiekrise.
Interessanterweise sind die dänischen (60-40 Prozent), ungarischen (65-35 Prozent) und niederländischen (67-33 Prozent) Befragten in der Frage der Verantwortung am stärksten gespalten, wobei Századvég vermutet, dass der Anteil von zwei Dritteln zu einem Drittel in Ungarn vor allem darauf zurückzuführen ist, dass dank staatlicher Maßnahmen, wie der Nebenkostensenkung, weniger Menschen mit den (direkten) negativen Auswirkungen der Sanktionen konfrontiert sind.
via mti.hu, Beitragsbild: Századvég