Während Viktor Orbán seine Friedensmission fortsetzt, bemühen sich Washington und Kiew weiterhin um eine Lösung auf dem Schlachtfeld.Weiterlesen
Die bilaterale ungarisch-türkische Zusammenarbeit sei besser als je zuvor, und die beiden Länder hätten noch nie so sehr davon profitiert, außerdem hätten die Parteien nun einen weiteren strategischen Meilenstein erreicht, sagte Außen- und Handelsminister Péter Szijjártó am Donnerstag in Ankara.
Ministerpräsident Viktor Orbán hat im Rahmen der ungarischen Friedensmission Gespräche mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan geführt, was auch deshalb wichtig ist, weil der einzige wirklich erfolgreiche Vermittlungsversuch im Ukraine-Krieg in den letzten tausend Tagen mit der Türkei verbunden war.
Report from #Ankara. Half a year ago, no one wanted to hear about #peace, now everyone is talking about it. We have opened the door, and meaningful negotiations can now begin. This is the greatest achievement of the Hungarian EU presidency. #HU24EU @RTErdogan pic.twitter.com/GbxDIlZYZN
— Orbán Viktor (@PM_ViktorOrban) December 12, 2024
„Ungarn vertritt seit tausend Tagen die gleiche Position. Es hat sich gezeigt, dass es keine Lösung auf dem Schlachtfeld gibt, sondern nur eine Lösung am Verhandlungstisch, und deshalb sind ein Waffenstillstand und Friedensgespräche so schnell wie möglich notwendig“, betonte Péter Szijjártó.
Er wies darauf hin, dass bei dem Treffen auch Fragen der bilateralen Zusammenarbeit erörtert wurden, und stellte mit Genugtuung fest, dass diese noch nie so eng war und den beiden Ländern so viele Vorteile gebracht hat. Péter Szijjártó betonte, dass Ungarn in diesem Jahr einen wichtigen strategischen Meilenstein erreicht habe, indem es das erste Nicht-Nachbarland geworden sei, in das die Türkei Erdgas exportiert habe, wobei das Land bereits 275 Millionen Kubikmeter gekauft habe. „Heute haben wir vereinbart, diese Zusammenarbeit fortzusetzen, und auch im nächsten Jahr wird türkisches Erdgas nach Ungarn geliefert werden“, teilte er mit. Außerdem kündigte er einen weiteren strategischen Meilenstein an, ebenfalls im Energiebereich, und zwar in Bezug auf Öl.
Es wurde vereinbart, dass MOL und TPAO, die führenden Ölgesellschaften in Ungarn und der Türkei, eine strategische Zusammenarbeit beginnen werden,
die es MOL ermöglichen wird, an der Erkundung und Förderung neuer Ölfelder in der Türkei beteiligt zu sein, und die der türkischen Ölgesellschaft die Möglichkeit geben wird, in den ungarischen Energiemarkt einzutreten“, gab der Minister bekannt. „Dies ist also das neue strategische Ziel, das in den kommenden Jahren erreicht werden soll“, fügte er hinzu.
Der Minister teilte mit, dass die ungarisch-türkische Zusammenarbeit in diesem Jahr erneut auf Rekordkurs sei, da der bilaterale Handelsumsatz erneut ein Rekordhoch erreicht habe.
Die Zusammenarbeit weitet sich auch auf neue Bereiche aus, wie z.B. die Zusammenarbeit zwischen den Banken und die Zusammenarbeit im Bereich des Eisenbahnbaus“,
betonte er. Anschließend ging er auch auf die Frage der Energiesicherheit ein und wies darauf hin, dass die Türkei einen großen Beitrag zur Sicherheit der ungarischen Erdgasversorgung leistet. „In diesem Jahr sind bereits mehr als sieben Milliarden Kubikmeter Gas über die Turkish Stream-Pipeline durch die Türkei nach Ungarn gelangt, das ist mehr als im gesamten letzten Jahr. Dieses Jahr hat bewiesen, dass die Turkish Stream-Pipeline in der Lage ist, mehr als 20 Millionen Kubikmeter pro Tag zu transportieren, was eine gute Nachricht für die Energiesicherheit in der kommenden Zeit ist“, bemerkte Péter Szijjártó.
Schließlich berichtete er auch, dass eine Vereinbarung zur Koordinierung der Maßnahmen getroffen wurde, die erforderlich sind, weil die derzeitige US-Regierung die russische Gazprombank auf eine Sanktionsliste gesetzt hat. „Die Zusammenarbeit zwischen Ungarn und der Türkei brachte und bringt also viele Vorteile (…) Und wenn man die Trends, die Tendenzen sieht, können wir mit Sicherheit sagen, dass Ungarn im kommenden Jahr noch mehr von dieser Zusammenarbeit profitieren wird, genau wie die Türkei“, schloss er.
Recep Tayyip Erdoğan empfing auch seinen ungarischen Amtskollegen Tamás Sulyok. Die Staatschefs erörterten u.a. die Rolle der Türkei als unverzichtbarer Akteur für die regionale Stabilität, die Sicherheit und den Frieden im Nahen Osten sowie die Stabilität der Nahostregion als gemeinsames Interesse. Für Ungarn ist es sehr wichtig, dass keine extremistische Ideologie und keine radikalen Gruppen die Kontrolle über die Region übernehmen können. Daher muss der Achtung der Rechte und der Sicherheit von Religionsgemeinschaften und Minderheiten besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden, und
Ungarn wird den christlichen Gemeinschaften in der Region, denen es weiterhin humanitäre Hilfe leisten wird, besondere Aufmerksamkeit schenken.
Deep-rooted friendship and strategic alliance. Meeting with President Recep Tayyip Erdoğan @RTErdogan.
🇭🇺🇹🇷
We are committed to deepening our cooperation further, based on mutual respect, and our multifaceted partnership. Continue to advance our bilateral relations. #Ankara pic.twitter.com/W6TLYU9HXg— Dr. Tamás Sulyok (@DrTamasSulyok) December 12, 2024
Am Donnerstagabend fand im Beisein des türkischen Staatsoberhauptes und seiner ungarischen Gäste die Abschlussveranstaltung des ungarisch-türkischen Kulturjahres statt, dessen Bilanz sich sehen lässt: Mehr als 150 Programme wurden in den beiden Ländern organisiert. Zahlreiche ungarische und türkische Künstler traten vor rund 1900 geladenen Gästen auf und ließen klassische und volkstümliche Musik der beiden Nation erklingen.
On the centenary of our diplomatic relations, the season showcased our relations in art and innovation, forming a solid foundation for the cooperation between our two countries.
Today’s closing ceremony was a dignified conclusion to the Hungarian-Turkish Cultural Season. 🇭🇺🤝🏻🇹🇷 pic.twitter.com/a9OwEuuKwG— Dr. Tamás Sulyok (@DrTamasSulyok) December 12, 2024
Via MTI Beitragsbild: MTI/Miniszterelnöki Sajtóiroda/Fischer Zoltán