„Viktor Orbán ist der Einzige in Europa, der einfach „macht“ und der nicht auf Beschlüsse der EU wartet.“ – betont Peter Helmes in seinem Artikel „Orbáns Gegner blamiert: Ungarns Wirtschaft wächst schon das siebte Jahr“. Der Beitrag erschien bei CONSERVO. Der Autor ist früherer Wahlkampfmanager von Franz Josef Strauß und langjähriger Bundesgeschäftsführer der Jungen Union sowie Hauptgeschäftsführer der CDU/CSU-Mittelstandsvereinigung. Ein Auszug aus dem originellen Text.
Europa sollte sich ironischerweise ein Beispiel an Orbán nehmen – mit diesem Gedanken fängt der Autor seinen Artikel an und fügt hizu, dass Orbán ein Politiker ist, der Lösungen sucht, „selbst wenn es die falschen mit den falschen Partnern sein sollten“. Der ungarische Ministerpräsident ist entscheidungswillig und –freudig und „macht“, er macht ganz einfach, was andere jahrelang nicht machen – betont Peter Helmes.
Laut dem früheren Wahlkampfmanager von Franz Josef Strauß will Orbán keinen EU-Superstaat und „verweigert sich der von Gesellschaftsklempnerin Merkel seit ihrer Schleusenöffnung im September 2015 angemahnten europäischen Asylsolidarität“.
Die Feinde Ungarns sind deckungsgleich mit den Feiden Europas
Ja, was sollen die Deutschen dazu sagen! – fragt sich Peter Helmes. Und führt seine Gedanken weiter: „Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder sie beklagen sich über den ungarischen Souverän (…) oder sie sagen: bravo, gut gemacht, Ihr Ungarn! Ihr habt trotz internationaler Anfeindungen einen Präsidenten, der Eure Interessen vertritt, anstatt sich von seinem Wahlvolk zu entfremden (…)“
Der Autor schlägt vor: „Diejenigen, die heute im Namen ihrer angeblich demokratischen Gesinnung auf Ungarn eindreschen, müßten sich in Wahrheit vor diesem kleinen Land verbeugen.“
Helmes erinnert die Leser daran: Ungarn erhoben sich 1956 gegen die sowjetische Diktatur. Hunderte Ungarn wurden erschossen, tausende zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Es waren die Ungarn, die sich dem Warschauer Pakt und dem Moskauer Diktat nie ganz unterwarfen – und es waren ungarische Grenzzöllner, die 1989 deutsche Flüchtlingen nach Österreich ließen: Mit dem Zerschneiden des Stacheldrahtzauns durch eben jene ungarischen Grenzsoldaten zerfiel der Eiserne Vorhang, wurde die deutsche Einheit eingeleitet – und entfiel die größte militärische Bedrohung, der sich die Menschheit je ausgesetzt sah. Und befürwortet der SPD, der Grünen und der Linkspartei, ja selbst weite Teile der CDU, und fast der gesamten deutschen Linkspresse – sich vor diesem kleinen Land verbeugen.
Orbán: „Völkerwanderung ist Demokratieproblematik in Europa“
Peter Helmes betont weiterhin, dass Viktor Orbán den Zeitgeistigen aus vielerlei Gründen ein Dorn im Auge sei und zitiert den ungarischen Ministerpräsidenten:
Die Völkerwanderung sei zu einer „Demokratieproblematik“ für Europa geworden.
Orbán betont auch, daß jedes Volk sich selbst retten müsse und eine Vergemeinschaftung, die auf Abwälzung von Verantwortung hinauslaufe, abzulehnen sei – so der Autor.
Der Hauptgeschäftsführer der CDU/CSU-Mittelstandsvereinigung erinnert an Orbáns früheren Gedanken: Das europäische Volk wolle eindeutig nicht unter Terrorgefährdung leben. Das Volk wolle, daß es Sicherheit gibt und die Grenzen geschützt werden. Die Politik der EU habe hingegen den Interessen der Europäer entgegengearbeitet.
Und nebenbei bemerkt: Orbán findet immer mehr Nachahmer, nicht nur in Polen, sondern auch in Tschechien, in der Slowakei und in Rumänien.
Orbán zufolge – so der Autor – laufe Europa Gefahr, von gewissen Kräften „übernommen“ zu werden, und es könnten sich in der Zukunft möglicherweise „die Träume einiger Aktivisten erfüllen, denen große finanzielle Mittel zur Verfügung stehen; diese seien von niemandem gewählt worden, doch sie denken darüber nach, wie man die Nationalstaaten zum Verschwinden bringen könne…“
Wir stehen vor einem Komplott und wir müssen die Menschen aufrufen, diese Verratsaktion mit demokratischen Mitteln zu bekämpfen.
so Orbán.
Peter Helmes zitiert Orbán weiter: „die europäische Linke […] sieht im Problem der Einwanderung keine Gefahrenquelle, sondern eine Chance. Die Linke hat bereits seit jeher die Nationen und die nationale Identität mit Argwohn betrachtet. Dabei vertritt die Linke den Standpunkt …, daß durch die Eskalation der Einwanderung endgültig die nationalen Rahmen geschwächt oder sogar eliminiert werden könnten, wodurch eines der bisher unerreichten Ziele der Linken von historischer Perspektive realisiert werden könnte. […]
Der Autor beendet seinen Beitrag mit einer Schlussfolgerung, die so lautet:
„Europa ist nicht geteilt in Ost und West, in Erbarmungslose oder Samariter, in Solidarische oder Egoisten – sondern (wahlweise) in Pragmatiker oder Träumer, in Blinde oder Realisten, in Patrioten oder Multilateralisten. Wir müssen entscheiden, wozu Deutschland gehört. Orbán hat uns die Antwort auf dem Tablett serviert.“
(Via: philosophia-perennis.com, geschrieben von Peter Helmes, Beitragsbild: Flickr / Theophilos Papadopoulos)