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Viktor Orbán nahm am Gipfeltreffen der Organisation der Turkstaaten teil

Ungarn Heute 2023.03.17.

Der ungarische Ministerpräsident reiste am Donnerstag zum Gipfeltreffen der Organisation der Turkstaaten nach Ankara. Am Rande des Gipfels hat er auch bilaterale Gespräche mit dem türkischen und dem usbekischen Präsidenten geführt.

Die Staats- und Regierungschefs Aserbaidschans, Kasachstans, Usbekistans, Kirgisistans, Turkmenistans, der Türkei und Ungarns haben am Donnerstag auf Initiative des aserbaidschanischen Präsidenten, Ilham Alijew, einen außerordentlichen Gipfel abgehalten.

Hauptthema der Veranstaltung war der Umgang mit dem Erdbeben vom Februar in der Türkei und in Syrien und den humanitären Folgen.

In seiner Rede auf dem Gipfel betonte Viktor Orbán, dass es wichtig sei, deutlich zu machen, dass die globale Mehrheit Frieden wolle. Er vertrat auch die Ansicht, dass das, was wir in Europa erleben, mehr als ein Krieg ist, denn in der Tat „werden in ganz Europa die Machtverhältnisse neu gemischt“, und dies wird auch Auswirkungen auf die türkische Welt haben. Er fügte hinzu, dass eine weitere Gefahr darin bestehe, dass es in der Weltwirtschaft Prozesse gebe, die zu einer erneuten Blockade führen könnten.

Er sagte, dass die Entstehung von Blöcken in der Weltwirtschaft den Interessen Ungarns zuwiderlaufe und dass Ungarn seine Zukunft nicht in Blöcken, sondern in Kollektivität und Vernetzung sehe. Viktor Orbán betonte, dass die Turkstaaten dabei eine Schlüsselrolle spielen könnten, da es sich um europäische, kaukasische und zentralasiatische Länder handele, die auf der Grundlage gegenseitigen Respekts miteinander verbunden seien und ein gutes Beispiel für die ganze Welt darstellten.

Der Ministerpräsident dankte den Leitern der Turkstaaten für die Stärkung der Stimme des Friedens. Er dankte auch dem türkischen Präsidenten, Recep Tayyip Erdogan, dem es bisher gelungen sei, erfolgreich zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln, und forderte ihn auf, seine Bemühungen auch in Zukunft fortzusetzen. Für Ungarn sei es das Wichtigste, Menschenleben zu retten, weshalb er für einen baldigen Waffenstillstand und Friedensgespräche eintrete.

Er betonte, dass Ungarn die Entwicklung der Wirtschafts-, Handels- und Energiebeziehungen mit den türkischen Staaten in eine neue Dimension unterstütze und fügte hinzu, dass Ungarn sich auch so bald wie möglich an dem türkischen Investitionsfonds beteiligen möchte.

Der Premierminister drückte Ungarns Beileid für das dramatische Erdbeben in der Türkei aus und sprach denjenigen seine Anerkennung aus, die sich mutig für die Rettung der Menschen eingesetzt haben. Er betonte, dass sich die ungarischen Such- und Rettungsteams in den ersten Tagen ihren türkischen Kollegen angeschlossen hätten und es ihnen gelungen sei, viele Menschen zu retten.

Ungarn hat weitere 105 Tonnen medizinisches Material in die Türkei geliefert, um die Versorgung der Verletzten nach dem Erdbeben im Februar zu unterstützen (Foto: Márton Király/MTI/KKM)

Er bestätigte, dass Ungarn am Donnerstag 100 Tonnen Krankenhausausrüstung an die türkische Katastrophenschutzbehörde übergeben habe, und erklärte, dass die Türkei beim Wiederaufbau auf Ungarn zählen könne. Viktor Orbán sagte, er sei angesichts der enormen Entwicklung der Türkei in den letzten 23 Jahren und der „fantastischen Fortschritte“, die das Land in den letzten 10 Jahren unter Präsident Recep Tayyip Erdogan gemacht habe, zuversichtlich, dass der Wiederaufbau erfolgreich sein werde.

Der ungarische Ministerpräsident, Viktor Orbán (links), und der türkische Staatspräsident, Recep Tayyip Erdogan (Foto: Benko Vivien Cher/Pressebüro des Ministerpräsidenten/MTI)

Der Krieg in der Ukraine und Fragen der Energiesicherheit standen im Mittelpunkt der Gespräche zwischen Viktor Orbán und dem türkischen Staatspräsidenten, Recep Tayyip Erdogan, erklärte Bertalan Havasi, der Pressechef des Ministerpräsidenten, gegenüber MTI.

Präsident Erdogan dankte Ungarn für die Solidarität und Hilfe, die es nach dem Erdbeben in der Türkei geleistet hat, und hob insbesondere den heldenhaften Einsatz der ungarischen Such- und Rettungskräfte hervor.

In Bezug auf den Krieg in der Ukraine wurde darauf hingewiesen, dass Ungarn ein Nachbar der Ukraine und die Türkei ein Nachbar über das Meer ist und beide Länder ein Interesse an einem möglichst baldigen gerechten Frieden haben, der mit diplomatischen Mitteln erreicht werden sollte.

Viktor Orbán bat den türkischen Präsidenten auch darum, weiterhin ein verlässlicher Partner bei der Durchleitung von Gaslieferungen in den Osten zu sein, was für die Energiesicherheit Ungarns von entscheidender Bedeutung ist.

Der ungarische Ministerpräsident, Viktor Orbán (links), trifft den usbekischen Präsidenten, Savkat Mirziyoyev, in Ankara (Foto: Benko Vivien Cher/Pressebüro des Ministerpräsidenten/MTI)

Vor dem Summit führte der ungarische Ministerpräsident am Donnerstagmorgen Gespräche mit dem usbekischen Präsidenten, Shavkat Mirziyoyev. Die Parteien stellten bei dem Treffen mit Genugtuung fest, dass die Freundschaft zwischen den beiden Ländern inzwischen institutionalisiert ist und die Umsetzung der zuvor geschlossenen Abkommen reibungslos verläuft.

Sie begrüßten die Tatsache, dass die führende ungarische Bank OTP nun auch im usbekischen Bankensystem tätig ist, was den Weg für eine viel umfassendere ungarisch-usbekische Wirtschaftskooperation ebnet.

Beide Seiten erklärten, es sei auch wichtig, so bald wie möglich einen direkten Linienflugverkehr zwischen Budapest und Taschkent aufzunehmen. Auch der Krieg in der Ukraine und die Sanktionskrise wurden erörtert. Es wurde gesagt, dass wir in schwierigen und gefährlichen Zeiten leben, die beide Staaten ernsthaft beeinträchtigen, und dass die globalen Umwälzungen es umso dringender machen, einen Waffenstillstand und Frieden zu schaffen. Diese Dringlichkeit ist auch in der Zusammenarbeit zwischen Ungarn und Usbekistan gegeben, und es wäre gut, wenn parallel dazu die politische und wirtschaftliche Annäherung zwischen Europa und Zentralasien beschleunigt werden könnte.

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via mti.hu, Beitragsbild: Benko Vivien Cher/Pressebüro des Ministerpräsidenten/MTI