Laut der WHO gehört Ungarn zu den am stärksten gefährdeten Ländern, basierend auf den Daten der Ausbreitung von Corona, warnte Ferenc Jakab, Virologe und Professor an der Universität Pécs, Leiter der Aktionsgruppe für Corona-Forschungen. „Die Epidemie tendiert in eine ausgesprochen schlechte Richtung“ – so der Expert.
Jakab erinnerte an den sogenannten „Florida-Effekt“, wonach sich im Sommer vor allem jüngere Menschen infizierten, die das Virus dann an die älteren Generationen weitergeben. Experten hatten deshalb für Anfang Oktober steigende Todeszahlen vorausgesagt.
Laut dem Professor ist es ein ernstes Problem, dass die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit der Epidemie in den letzten Wochen zugenommen hat – am 6. Oktober verzeichnete Ungarn die höchste Zahl an Todesfälle. AußÄrdem ist es auch alarmierend, dass das Durchschnittsalter der bestätigten Infizierten auf 40 Jahre gestiegen ist.
Jakab kritisierte die Maßnahmen der Regierung. So sei laut des Professors das Fiebermessen in Schulen unsinnig und irrelevant.
Ich bin traurig, weil wir es mit einer Epidemie zu tun haben, die mit normalen Handlungen unter Kontrolle gehalten werden könnte. Man muss nicht das Land und die Wirtschaft zum Stillstand bringen, die Menschen müssten besser aufeinander Acht geben und sich an die Regeln halten
Laut dem Virologen wird die Anzahl der Infizierten drastisch aus älteren und gefährdeten Altersgruppen hervorgehen, wenn im nächsten Monat alles so bleibt, wie es jetzt ist, und keine strengeren Maßnahmen ergriffen werden.
Es wurde in dieser Woche ein weiterer Negativrekord in Ungarn aufgestellt, indem 14% (!) der in den letzten 24 Stunden vorgenommenen Tests positiv ausfielen. Laut WHO hat ein Land die Kontrolle über die Ausbreitung des Virus verloren, sofern 5% und mehr der Tests „anschlagen“.
(Via: index.hu, Budapester Zeitung, Beitragsbild: MTI – Tamás Sóki)