Die wichtigste regierungsnahe Tageszeitung wirft der Linken in gleich zwei Kommentaren vor, in ihrem Ringen um die Macht zwei Wochen vor den Parlamentswahlen pro-nazistisches Gebaren zu tolerieren.Weiterlesen
Die amerikanische Nachrichtenseite „The Jewish Voice“ berichtete kürzlich, dass der rechte Politiker von der Partei Jobbik, György Szilágyi in einem Video die berüchtigte US-Neonazi-Bande „Aryan Army“ verteidigt. Die Aufnahme wurde auf der Nachrichtenseite hochgeladen. Darauf ist der junge Szilágyi zu hören, als er erklärt, dass die extremistische kriminelle Gruppe mit den Hakenkreuztattoos, die „Aryan Army,“ nie ein Nazi-Symbol war, und dass sie in Wirklichkeit “ eine ‚Lobbygruppe'“ ist.
Der Artikel von Martin Kertész verriet nicht, wann das Video aufgenommen wurde, aber Szilágyi sieht so jung aus, dass das Video 15-20 Jahre alt sein könnte.
Damals argumentierte Szilágyi, dass der Begriff „White Power“, einer der Slogans der Bande, auch auf den Wappen von 80 Prozent der amerikanischen Basketballteams zu finden sei, ebenso wie „Black Power“ auf den Wappen schwarzer Basketballteams, was nach Ansicht des Politikers beweise, dass die Ansichten der Gruppierung „Arische Armee“ völlig in Ordnung seien.
György Szilágyi ist derzeit stellvertretender Vorsitzender und Sprecher von Jobbik und trat der Partei 2008 bei. Die Partei, die sich heute als Mitte-Rechts-Partei identifiziert, definierte sich früher als radikal patriotische christliche Partei.
Die Pro-Fidesz-Tageszeitung Magyar Nemzet versuchte, Szilágyi auf einer Wahlkampfveranstaltung am Sonntag zu fragen, ob er seinen Platz auf der Wahlliste der Opposition nach dem aufgetauchten Video aufgeben würde, aber der Jobbik-Politiker verließ das Forum ohne eine Antwort.
György Szilágyi tritt bei den kommenden Wahlen nicht als Einzelkandidat an. Er steht jedoch auf Platz 69 der Liste des Oppositionsbündnisses, was es unwahrscheinlich macht, dass er auch in der nächsten Parlamentsperiode Abgeordneter wird. Szilágyi ist nicht der einzige führende Jobbik-Politiker, der kürzlich von rassistischen Skandalen aus der Vergangenheit betroffen war. Kürzlich tauchte ein kurzes Video eines anderen stellvertretenden Jobbik-Vorsitzenden, Dániel Z. Kárpát auf, in dem er angeblich einen kurzen Nazi-Gruß macht und dann zu lachen beginnt.
(geschrieben von Hungary Today, Titelbild: Noémi Bruzák/MTI)