Die gesammelten Daten werden dazu beitragen, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wintervogelbestände zu überwachen.Weiterlesen
Die Teilnehmer der von der Ungarischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (MME) durchgeführten Online-Umfrage haben den Vogel des Jahres 2025 gewählt, teilte der Verband am Dienstag mit.
Die MME hat ihr Programm „Vogel des Jahres“ 1979 ins Leben gerufen, um Arten oder Gruppen von Vögeln vorzustellen, die von Erhaltungsproblemen auf gesellschaftlicher Ebene betroffen sind. In diesem Jahr gewann die Knäkente (Anas querquedula) die öffentliche Online-Abstimmung im Rahmen der Initiative, die seit mehr als vier Jahrzehnten durchgeführt wird, teilte die MME in einer Erklärung mit.
Die Knäkente ist eine relativ kleine Wasservogelart. Sie brütet in Ungarn nur sporadisch und kommt im Frühjahr mit den Fastenwinden (in der ungarischen volkstümlichen Wetterbeobachtung die Bezeichnung für die anhaltenden, starken Winde in der Fastenzeit am Ende des Winters und in der ersten Hälfte des Frühjahrs – Anm. d. Red.). Die Knäkente kommt in Eurasien und Afrika vor, insbesondere in sumpfigen, flachen Wassergebieten.
Bis 2004 war die Art in Ungarn jagdbar, doch der Rückgang ihrer Population rechtfertigte ihren Schutz.
Seit 2008 ist sie geschützt und steht nun unter strengem Schutz mit einem Erhaltungswert von 100.000 HUF (241 EUR),
heißt es in der Mitteilung.
Das Verbreitungsgebiet der Knäkente habe sich in den letzten Jahrzehnten nach Norden verlagert. Als Zugvogel verbringt sie den Winter in der Sahelzone Afrikas und in Asien (Indien, Südostasien, Neuguinea).
Die weltweite Population wird auf 870-933.000, die europäische Population auf 352-525.000 und die ungarische Population auf 500-700 Paare geschätzt, so die MME, die hinzufügt, dass die globale, europäische und ungarische Population rückläufig ist.
Als Hauptbedrohungen für die Knäkente nennt der Verband den Verlust von Nistplätzen, Flussregulierung, Entwässerung und Austrocknung. Anzahl und Ausdehnung der Feuchtgebiete in der Tiefebene seien erheblich zurückgegangen, und die noch vorhandenen Gebiete würden durch die negativen Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere durch veränderte Niederschlagsmuster, stark beeinträchtigt.
Durch unsachgemäße Bewirtschaftung der Nistplätze (z. B. Abholzung von Gestrüpp, fehlende Beweidung) werden geeignete Nistplätze weiter reduziert. Das Brüten wird oft durch Nesträuber (Füchse, Dachse, Wildschweine, Goldschakale, Krähen) vereitelt. Die Wanderrouten sind zudem direkt durch die Jagd bedroht, so das MME.
Wie auch wir berichteten, wurde im Jahr 2024 der Sakerfalke (Falco cherrug) zum Vogel des Jahres ernannt.
via MTI, Beitragsbild: pixabay