RMDSZ hat das Entwicklungsministerium mit Schulden in Höhe von 1,26 Mrd. EUR übernommen, teilte Attila Cseke mit.Weiterlesen
Die Volkswirtschaften der Region leiden weiterhin, und obwohl fünf Jahre seit der Corona-Krise vergangen sind, konnten weder das Wirtschaftswachstum noch die Haushalte unter Kontrolle gehalten werden. Die Visegrád-Staaten sowie die österreichische und die rumänische Regierung versuchen gleichzeitig das Unmögliche: das aufgeblähte Defizit abzubauen und die Wirtschaft anzukurbeln, schreibt Világgazdaság in einer Analyse.
Laut dem Wirtschaftsportal führten auch Budgetprobleme zum Ausbruch der innenpolitischen Krise in Österreich. In dem Artikel wird daran erinnert, dass österreichischen Medienberichten zufolge der Wirtschaftsflügel der Volkspartei die Koalitionsverhandlungen scheitern ließ, da er lieber mit der bei den Wahlen im vergangenen Jahr siegreichen Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) zusammenarbeiten würde als mit den Sozialdemokraten, die gerade die Einführung neuer Steuern forderten. Die Unzufriedenheit der Industrie in Österreich kommt nicht von ungefähr:
Die österreichische Wirtschaft hat zwei Jahre in Folge in einer Rezession verbracht, und könnte nun ein drittes Jahr in der Rezession stecken.
Dies war in der modernen Geschichte Österreichs noch nie der Fall, weshalb die österreichische Rechte zunehmend auf ein Konjunkturpaket drängt.
Die Situation In Ungarn ist in der Region insofern besser, als es haushaltspolitisch immer weniger Hindernisse für die Ankurbelung des Wachstums gibt, aber natürlich ist die Aufgabe für die Regierung dennoch eine Herausforderung, heißt es in der Analyse. Die schwache Auslandsnachfrage, die Probleme der deutschen Wirtschaft und die schleppende Erholung des Konsums haben 2024 die Aussichten belastet, weshalb die Wachstumsprognose zunächst auf 2,5 Prozent, dann auf 1,5 Prozent und schließlich auf 0,8 Prozent gesenkt wurde.
Nun wird erwartet, dass das ungarische Kabinett 2025 bei einem anziehenden Wachstum von 3,4 Prozent das Defizit auf 3,7 Prozent senken kann.
Fast schon traditionell verfolgt die Tschechische Republik eine sehr vorsichtige Haushaltsführung, wobei sowohl die Finanz- als auch die Geldpolitik im Allgemeinen strenger sind als in anderen Ländern der Region. Dies ist wohl der Grund dafür, dass die Prager Regierung als erste in der Region Sparmaßnahmen durchgeführt hat. „Wenn wir nicht auf die Bremse treten, wird die Situation jahrelang außer Kontrolle geraten, und die Folgen werden unsere Kinder zu spüren bekommen“, begründete Petr Fiala die Kürzung der Sozialausgaben bereits im Mai 2023. Das Haushaltsdefizit für 2024 wurde dementsprechend auf 2,2 Prozent des BIP geplant, später wurde dies aufgrund der Bewältigung der Herbstflut auf 2,8 Prozent geändert.
Was den Haushalt 2025 der Tschechischen Republik betrifft, so wurde er von den Abgeordneten mit einem Defizitziel von 2,1 Prozent bei einem Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent verabschiedet.
Die große Frage ist jedoch, wie stark die Fiala-Regierung die Zügel lockern wird. In diesem Jahr finden in Tschechien Wahlen statt, erinnert das Wirtschaftsportal.
Das andere Extrem ist Rumänien, das in der ungarischen Presse oft als „Vorzeigeland“ bezeichnet wird, was aufgrund der Wachstumszahlen des letzten Jahrzehnts vielleicht noch gerechtfertigt wäre, aber in jeder anderen Hinsicht weniger. Aufgrund des rumänischen Wahl-Superjahres im vergangenen Jahr ist das Haushaltsdefizit brutal aus dem Ruder gelaufen, während das Wachstum ins Stocken geraten zu sein scheint.
Das rumänische BIP wuchs in der ersten Jahreshälfte nur um 0,7 Prozent, damit war das vergangene Jahr das schlechteste Jahr für die rumänische Wirtschaft seit 2013, abgesehen vom Jahr der Corona-Pandemie.
Im Gegenzug ist die Inflation dort die höchste in der gesamten EU.
An der dynamischsten Wirtschaft Europas und Mitteleuropas, der polnischen, scheint nichts zu haften, im vergangenen Jahr lag das BIP-Wachstum in Polen wieder bei über 3 Prozent. Dennoch hat Warschau es nicht eilig, das Defizit abzubauen.
Nach über 5 Prozent im vergangenen Jahr plante die polnische Regierung für dieses Jahr ein Defizitziel von 5,5 Prozent und überschritt damit das Maastricht-Kriterium deutlich.
Laut Világgazdaság könnte dabei ein wichtiger Faktor eine Rolle spielen: die Aufrüstung.
Das öffentliche Leben in der Slowakei ist seit langem ein Pulverfass, in dem laut der Analyse des Portals die wirtschaftlichen Probleme mindestens genauso ins Gewicht fielen wie das Attentat auf Robert Fico. Die slowakische Regierung hat das Defizit des vergangenen Jahres auf 5,8 Prozent des BIP festgelegt, das in diesem Jahr auf 4,7 Prozent gesenkt werden soll, basierend auf dem im Dezember verabschiedeten Haushalt des Landes. Dies erforderte jedoch auch Maßnahmen, die die Bevölkerung empfindlich treffen, wie zum Beispiel das Sparpaket in Höhe von 2,7 Milliarden Euro.
via vg.hu, Beitragsbild: Pexels