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Vollendetes Denkmal des berühmten Szekler Kanonengießers eingeweiht

MTI - Ungarn Heute 2024.07.05.

Heute, wo Kriege in der Welt toben, ist es umso wichtiger, sich daran zu erinnern, dass wir hier sind, weil wir Helden hatten, dass wir ihnen Frieden und Freiheit verdanken und es deshalb unsere Pflicht ist, beides zu bewahren, sagte Tamás Vargha, Staatssekretär des Verteidigungsministeriums, am Donnerstag bei der feierlichen Einweihung des erneuerten Grabmals von Áron Gábor im siebenbürgischen Eresztevény (Eresteghin, Rumänien).

Der Kanonengießer aus dem Szeklerland war am 2. Juli 1949 in der zweiten Schlacht von Blauendorf (Kökös, Chichiș) gefallen und wurde auf dem reformierten Friedhof von Eresztevény (Landkreis Kovasna) beigesetzt. Das 1892 errichtete Denkmal sollte ursprünglich eine Kanone auf Rädern auf seiner Spitze haben, doch wurde dies damals nicht realisiert; der Mangel wurde bei der aktuellen Renovierung nach den ursprünglichen Plänen behoben. Bei der Veranstaltung am Donnerstag wurde auch des 175. Todestages von Áron Gábor gedacht.

Áron Gábor. Foto: Wikipedia

Fact

Áron Gábor (1814 – 1849) war Begründer und Oberbefehlshaber der unabhängigen Szekler Artillerie. Der Sohn eines Szekler Grenzwächters meldete sich nach dem Abschluss des Gymnasiums zum Militärdienst. Er diente zunächst im 2. Szekler Regiment, ab 1840 dann im 5. Pester Artillerieregiment. Nach seiner Entlassung 1846 lebte er bei seinen Eltern. Als er am 28. November 1848 mit der Organisation der Munitionsproduktion und der Bewaffnung betraut wurde, schuf er mit geringen finanziellen Mitteln eine Reihe von Waffenproduktionsstätten. In der Schlacht vom 29. November 1848 bei Fürstenberg (Hidvég, Hăghig) trugen zwei Bronzekanonen wesentlich zum Sieg über die kaiserlichen Truppen bei. Er goss 70 Kanonen in wenigen Monaten; auch die von ihm organisierte Produktion von Munition und Schießpulver war bedeutend. Lajos Kossuths Artillerie-Oberst wurde auf dem Schlachtfeld von Usendorf (Uzon, Ozun) von einer Kanonenkugel getötet.

„Wir gedenken unserer Helden nicht nur, weil es unsere moralische Pflicht ist, sondern auch, weil sie uns daran erinnern, dass wir etwas zu verlieren und deshalb etwas zu verteidigen haben“, sagte Tamás Vargha und erinnerte daran, dass Áron Gábor und seine Mitstreiter „an die Kraft von Einigkeit und Solidarität und nicht an Einzelinteressen glaubten“.

Tamás Vargha. Foto: Sándor Tamás Facebook

„Wir ehren die heldenhaften Soldaten der 176 Jahre alten ungarischen Armee“, fügte der Staatssekretär hinzu und erinnerte daran, dass es zwar schon früher Helden gegeben habe, die ungarischen Streitkräfte aber erst im Unabhängigkeitskrieg von 1848/49 gegründet worden seien.

Er betonte, dass das Leben von Helden wie Áron Gábor im Karpatenbecken und in der ganzen Welt „beispielgebend und identitätsstiftend“ sei.

Das berühmte Versprechen von Áron Gábor, ‚Es wird Kanonen geben‘, wird heute zum zweiten Mal Wirklichkeit, denn auf dem Denkmal steht eine Kanone,

sagte Tamás Vargha.

Sándor Tamás, Ratsvorsitzender des Landkreises Kovasna, begrüßte die Delegation aus Bretz (Bereck, Brețcu), dem Geburtsort des Kanonengießers, und den Ortschaften von Drei Stühlen (heute Landkreis Kovasna), wo Áron Gábor und seine Gefährten 70 Kanonen gegossen haben, „um die Freiheit der Szekler zu verteidigen“. Er erinnerte daran, dass es nicht immer leicht war, die Erinnerung an sie wach zu halten, und dass am Tag von Áron Gábors Beerdigung die Kosaken in das Dorf eindrangen und das Grab des Kanonengießers mit ihren Pferden zertrampelten.

Sándor Tamás. Foto: Sándor Tamás Facebook

„Heute verwandeln wir die frühere Schande in Ehre und würdigen hier, auf dem Kirchhof, Áron Gábor, den Helden der Szekler Nation. Als Zeichen des Respekts vollenden wir das Denkmal, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entworfen und 1892 errichtet wurde“, sagte er und bezog sich dabei auf den bisher fehlenden Teil des Denkmals, die in Stein gehauene Kanone auf Rädern in voller Größe.

Gábor und seine Mitstreiter hätten „nicht philosophiert“, sondern sich an die Verwirklichung ihrer Vision gemacht. „Sie haben sich nicht damit abgefunden, dass die Zukunft nichts für sie bereithält, und aus Glauben, Freiheitswillen und Patriotismus haben sie das Größte geschaffen, was der Mensch schaffen kann:

Sie haben den Freiheitskampf der Szekler organisiert und damit die Würde der Szekler Nation wiederhergestellt“,

erinnerte Sándor Tamás.

Die Renovierung des Denkmals und die Schaffung des umliegenden „Gedenkwaldes“, der aus mit Holzschnitt gestalteten Grabpfählen (kopjafa) besteht, wurde 2014 beschlossen, um den Ortschaften des Karpatenbeckens die Möglichkeit zu geben, dem Szekler Kanonengießer zu gedenken. Heute bewachen 63 „Grabpfahl-Soldaten“ das Denkmal, der jüngste wurde am 2. Juli von der Stadt Wieselburg-Ungarisch Altenburg (Mosonmagyaróvár) aufgestellt.

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Via MTI Beitragsbild: MTI/Kátai Edit