Zum Gedenken an den 65. Jahrestag der Niederschlagung des Aufstandes gegen die Sowjetherrschaft 1956 wurde die ungarische Flagge am Donnerstagmorgen vor dem Parlament gehisst und auf Halbmast gesetzt. Die Flagge wurde im Rahmen einer militärischen Zeremonie im Beisein von Generalmajor Romulusz Ruszin-Szendi gesenkt.
Eine schwarze Fahne und eine ungarische Fahne mit einem Loch in der Mitte, die an die Revolution erinnert, als die Demonstranten das sowjetisch inspirierte Wappen entfernten, wehen heute ebenfalls auf dem Parlament. Den ganzen Tag über finden auf dem öffentlichen Friedhof in Rákoskeresztúr (Parzelle 301), wo die Revolutionäre begraben wurden, Gedenkveranstaltungen statt. Als Abschluss der Veranstaltungen wird am Abende ein Konzert in der Stephansbasilika veranstaltet.
Der ungarische Freiheitskampf von 1956 endete mit der Invasion der durch Einmarsch verstärkten übermächtigen Sowjetarmee, die am 4. November 1956 eine pro-sowjetische Regierung unter János Kádár aufstellte. Die Kämpfe gegen sie dauerten in Budapest eine Woche, an einzelnen Orten mehrere Wochen lang, im Gebirge sogar bis Anfang 1957. Der Westen unterstützte die Aufständischen verbal, die NATO hielt sich jedoch von einer militärischen Konfrontation mit den Staaten des Warschauer Pakts zurück. Nach der Niederschlagung des Freiheitskampfes wurden hunderte Aufständische – unter ihnen Imre Nagy und Pál Maléter – durch die kommunistischen Machthaber hingerichtet, zehntausende wurden eingekerkert oder interniert. Hunderttausende Ungarn flüchteten vor der Diktatur in den Westen. Der Aufstand wurde vom Kádár-Regime stets als „Konterrevolution“ bezeichnet, die öffentliche Nennung als Revolution wurde geahndet. Seit 1989 ist der 23. Oktober ein Nationalfeiertag in Ungarn.
(Via: mti.hu, wikipedia.org, Titelbild: