Die Oppositionsparteien planen, bei den Parlamentswahlen 2022 in allen 106 Wahlkreisen Ungarns gemeinsame Kandidaten aufzustellen, teilten sie in einer gemeinsamen Erklärung am Donnerstag mit. Ein unabhängiger Bewerber, Péter Márki-Zay konnte 2018 die Bürgermeisterwahl gegen den amtierenden Fidesz-Bürgermeister in der südostungarischen Kleinstadt Hódmezővásárhely gewonnen. Damals begrüßten viele Fidesz-Kritiker den Sieg als Zeichen dafür, dass die Regierenden auch bei der Parlamentswahl geschlagen werden könnten.
Die sechs größten Oppositionsparteien in Ungarn, die Demokratischen Koalition (DK), Jobbik, LMP, die Sozialisten, die Momentum-Bewegung und Párbeszed haben ein Wahlbündnis gegen den regierenden Fidesz gebildet. Sie wollen ein gemeinsames Programm für die Parlamentswahlen 2022 erarbeiten. Zudem ist geplant, gemeinsame Kandidaten in allen 106 Wahlbezirken aufzustellen.
Die Opposition hat damit mit den Vorbereitungen für die Wahlen 2022 begonnen. Auf dem Treffen einigten sich darauf, dass auch Vorwahlen unter den Kandidaten stattfinden könnten.
Ein gemeinsamer Kandidat der Opposition kann nach Einschätzung politischer Beobachter nur dann unentschiedene und neue Wähler erreichen, wenn er nicht als ein Kandidat der Linken wahrgenommen wird. Die Wahl in Hódmezővásárhely und in Budapest (2019) hat gezeigt, dass die Strategie, mit einem einzigen Kandidaten Fidesz herauszufordern, erfolgreich sein kann.
(Via: mti.hu, Beitragsbild: MTI – Tamás Kovács)