Landwirtschaftliche Erzeugerpreise stiegen im Juli weiter schnellWeiterlesen
Die Schließung von Schweinemastbetrieben in Deutschland hat zu einem vorübergehenden Überangebot geführt, das in der vergangenen Woche einen Rückgang der deutschen Preise für Schweinefleisch zur Folge hatte, was sich auch auf den ungarischen Markt ausgewirkt hat. Zoltán Fórián, Chefagrarwirt des Kompetenzzentrums Erste Agrár, analysiert in seinem Artikel die Gründe für die Preisentwicklung und die Zukunftsaussichten für den Schweinemarkt.
Eine weitere Verschärfung des regulatorischen Umfelds treibt die Viehhalter geradezu aus Deutschland weg. Im vergangenen Jahr haben zehn Prozent der deutschen Schweinehalter den Kampf aufgegeben und den Sektor verlassen. Nicht nur ein sich verschlechterndes Verbraucherimage, strenge Tierhaltungsvorschriften, teure Energie- und hohe Futtermittelpreise, Tierseuchen und eine lange Liste sich verschlechternder Haltungsbedingungen, sondern auch Wolfsrudel fügen den deutschen Nutztierhaltern zunehmend Schaden zu, so der Experte.
Eine Schließungswelle von Schweinemastbetrieben, die nun zu einem dauerhaften Phänomen wird, führt zu einem periodischen Überangebot und einer Verschlechterung der Stimmung in der gesamten Wertschöpfungskette. Eine Folge davon ist, dass der deutsche Preis für Schweinefleisch in der vergangenen Woche von 2,1 Euro pro Kilo auf 2,0 Euro pro Kilo gefallen ist. Dies ist insofern von Bedeutung, als die meisten Schweinehalter nach Angaben ihrer Berufsverbände bereits Verluste gemacht haben.
Laut Zoltán Flórián ist der Hauptgrund für die Abkehr vom historischen Höchststand, dass die Verbraucher aufgrund der höheren Preise und der Propaganda zur Verringerung des Fleischkonsums deutlich weniger Schweinefleisch und Fleischprodukte kaufen.
Da beide Prozesse noch nicht abgeschlossen sind, lässt sich leicht vorhersagen, dass die Zahl der Schweinehalter in Deutschland weiter sinken wird, was nur kurzfristig zu einem Überangebot auf dem Schweinemarkt führen wird. Mittelfristig wird es eindeutig einen Engpass geben. Dies wird zu Preiserhöhungen führen, erklärt der Chefagrarwirt weiter.
Da sich die ungarischen Kaufpreise für Schweinefleisch eng an die deutschen anlehnen, hat sich der Preisrückgang sofort auf dem ungarischen Markt niedergeschlagen. Die Unterbrechung der Wertschöpfungskette bei Schweinen in Deutschland ist ein Zeichen dafür, dass der Markt nachfrageorientiert werden wird. Wenn die Schlachthöfe die Kosten für die Schweinefleischproduktion nicht bezahlen können, gehen ihnen einfach die deutschen Schweine aus, schloss Zoltán Flórián.
via agrokep.vg.hu, Beitragsbild: Pixabay