Heutzutage zählen nur sehr wenige Menschen die Weinsuppe zu den traditionellen ungarischen Weihnachtsgerichten, und es gibt eine ganze Generation, die sie vielleicht noch nie gegessen hatte. Bevor die „Dreifaltigkeit“ von Fischsuppe, Bejgli und gefülltes Kraut so dominant wurden, war die Weinsuppe noch der Star der ungarischen Weihnachtszeit.
Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts hatte die Weinsuppe einen festen Platz unter den ungarischen Weihnachtsessen.
Das Gericht stammte ursprünglich aus dem deutschsprachigen Raum, wahrscheinlich waren es Schwaben, welche sich im 19. Jahrhundert in Ungarn niederließen, die es aus Deutschland mitbrachten. Sein Verzehr zu Weihnachten war auch in Österreich ein üblicher Brauch.
Sie überlebte sogar die große „Reblaus-Epidemie“ in 1875, da dies zwei Drittel der Weinberge des Landes zerstörte und die Weinpreise in den Himmel schossen.
Während der Kriege wurde diese „schöne Laufbahn“ jedoch unterbrochen. Die zunehmend schlechte Qualität und der bereits knappe Wein hielten viele vom Konsum der Weinsuppe ab. Zu dem Zeitpunkt, als sich die ungarische Weinindustrie aus der Krise erholte, geriet dieses ansonsten phantastische Gericht zuliebe der Fisch(er)suppe völlig in Vergessenheit.
Es können mehrere Variationen der Weinsuppe im Internet gefunden werden. Einige Leute geben mehr Wein als Wasser hinein. Wir haben uns eher an das 1: 1-Verhältnis gehalten. Wenn Sie aber so viel Eigelb wie Deziliter-Flüssigkeit verwenden, werden Sie sie nicht verderben und Sie werden ein wirklich cremiges, erstaunliches, puddingartiges Endergebnis bekommen.
Sie können sogar Eisschnee als Suppeneinlage servieren, genau so, wie auch bei der „Vogelmilch“ . Aber auch der Baiser/Meringe, der zu Weihnachten sehr häufig als Dekoration und Dessert verwendet wird, ist perfekt für diesen Zweck.
Weinsuppe
– Zutaten für 2 Personen –
• 2 dl Wasser
• 2 dl Wein
• 4 Eigelb
• 4-6 Esslöffel Zucker
• 2 Esslöffel Mehl
• Zitronensaft
• Zimt
• Nelken
(geschrieben von Adrienn Vass, übersetzt von Ungarn Heute, Fotos: Péter Csákvári)