Der Besuch des türkischen Präsidenten in Budapest ist in mehrfacher Hinsicht von besonderer Bedeutung.Weiterlesen
Viktor Orbán ist am Sonntag mit mehreren ausländischen Staatsoberhäuptern zusammengetroffen. Im Laufe des Tages empfing er den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan im Karmeliterkloster zu einem Arbeitsbesuch. Während des Treffens stand die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern im Energiebereich auf der Tagesordnung, gab Außenminister Szijjártó bekannt.
Der Minister erklärte, dass der türkische Präsident am 18. Dezember erneut Budapest besuchen wird, wo ein Treffen des hochrangigen Strategierates stattfinden wird, um ein Abkommen über die Einrichtung einer wichtigen strategischen Partnerschaft und gegenseitige Notfallhilfe zu unterzeichnen.
Dies zeigt deutlich, dass sich beide Länder zu einer verstärkten Zusammenarbeit verpflichtet haben und dass beide Länder sehr von dieser bilateralen Kooperation profitieren,
betonte Péter Szijjártó.
Die Türkei spiele eine äußerst wichtige, sogar unverzichtbare Rolle für die Energiesicherheit Ungarns, da ein erheblicher Teil der Erdgaslieferungen nach Ungarn über die TurkStream-Gaspipeline durch die Türkei erfolge, hob er hervor. Die Transitrolle der Türkei wird mit dem Inkrafttreten des ungarisch-asiatischen Gastransportvertrags und dem Beginn der turkmenischen Exporte nach Europa weiter gestärkt werden, fügte der Politiker hinzu.
Die Zusammenarbeit im Energiebereich wird auch durch die Möglichkeit von Gaslieferungen aus der Türkei eine neue Dimension erhalten, nachdem ein Abkommen zwischen MVM und BOTAŞ über den Kauf von 275 Millionen Kubikmetern Gas im nächsten Jahr abgeschlossen wurde.
Wie der Pressechef des Ministerpräsidenten, Bertalan Havasi, mitteilte, führte Viktor Orbán am Sonntag im Karmeliterkloster auch bilaterale Gespräche mit dem kirgisischen Präsidenten, Sadyr Dschaparow. Bei dem Treffen stellten beide Seiten mit Genugtuung fest, dass der dynamische politische Dialog zwischen den Ländern den Grundstein für die weitere Stärkung der umfassenden Zusammenarbeit gelegt hat, der sich Ungarn weiterhin verpflichtet fühlt.
Es wurde hervorgehoben, dass die jüngste Eröffnung der Botschaft der Kirgisischen Republik in Budapest und der Beginn der Visaerteilung durch die ungarische Botschaft in Bischkek die Erwartungen erfüllt haben. Diese Schritte werden wesentlich zur Entwicklung der Beziehungen zwischen den beiden Völkern beitragen.
Der Ministerpräsident führte auch Gespräche mit Željka Cvijanović, einem serbischen Mitglied der Präsidentschaft des Staatspräsidiums von Bosnien und Herzegowina, und mit Milorad Dodik, dem Präsidenten der Republika Srpska in Bosnien und Herzegowina.
Bei dem Treffen erklärte Viktor Orbán, dass die Beziehungen zwischen Ungarn und Bosnien und Herzegowina sowie der Republika Srpska nach wie vor ausgezeichnet seien und dass man alles tue, um die Zusammenarbeit zu verstärken, was sich auch in den bereits begonnenen Projekten widerspiegele. Die drei Politiker erörterten ein verstärktes Vorgehen gegen illegale Einwanderung, die strategische Bedeutung des westlichen Balkans und seine Rolle bei der Sicherung der Stabilität in Europa.
Der Ministerpräsident empfing auch den serbischen Präsidenten, Aleksandar Vučić, der ebenfalls zu einem Arbeitsbesuch in Budapest weilte. Während des Treffens erörterten sie die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Ungarn und Serbien, den Stand der Integration der westlichen Balkanstaaten in die EU, die Möglichkeiten zur Bekämpfung der illegalen Migration sowie gemeinsame Energie- und Infrastrukturprojekte.
Im Laufe des Tages nahm Aleksandar Vučić an den Feierlichkeiten zum 20. August teil und besuchte die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest.
Am Sonntagmorgen führte der Premierminister auch Gespräche mit dem turkmenischen Präsidenten, Serdar Berdimuhamedow, der ebenfalls zu einem Arbeitsbesuch in Budapest eintraf. Das Treffen war für die Energiesicherheit Ungarns von besonderer Bedeutung, da mit Turkmenistan ein umfassendes Abkommen über die Zusammenarbeit im Energiebereich ausgehandelt wird, das Ungarn als einen der Bestimmungsorte für künftige turkmenische Gasexporte vorsieht.
Es wurde gesagt, dass es in den bilateralen Beziehungen noch ungenutztes Potenzial für die Zusammenarbeit in den Bereichen Gesundheit, Pharmazie, Landwirtschaft, Lebensmittel, Wasser, Bildung und Kultur gibt. Anlässlich des ungarischen Nationalfeiertags gratulierte der turkmenische Präsident den Ungarn und wünschte ihnen viel Glück.
via mti.hu, Beitragsbild: Benko Vivien Cher/Pressebüro des Ministerpräsidenten/MTI