Der Ministerpräsidentenkandidat des Oppositionsbündninsses, Péter Márki-Zay, hat den amtierenden Premierminister Viktor Orbán zu einer Fernsehdebatte vor den Parlamentswahlen 2022 herausgefordert.Weiterlesen
Nachdem Premierminister Orbán die Einladung offenbar abgelehnt hatte, forderte der Kandidat des Oppositionsbündnisses für das Amt des Ministerpräsidenten, Péter Márki-Zay, auch János Lázár heraus. Márki-Zay wird in seinem Einzelwahlkreis um Hódmezővásárhely gegen Lázár antreten. Nach derzeitigem Stand der Dinge werden die Wähler aber auch diese Debatte nicht miterleben können, da auch Lázár die Forderung von Márki-Zay abgelehnt hat.
Vor zwei Wochen äußerten sich sowohl der Kommunikationsdirektor der Fidesz als auch der parlamentarische Staatssekretär des Ministerpräsidentenbüros dazu, warum Orbán nicht mit dem Kandidaten des Oppositionsbündnisses diskutieren sollte. Aufgrund ihrer hohen Positionen ist es schwer, ihre Worte nicht als eine Ablehnung von Orbán selbst zu interpretieren.
Márki-Zay forderte jedoch kürzlich auch den ehemaligen Kanzleramtsminister János Lázár heraus. Während der Vorsitzende der „Vereint für Ungarn Bewegung“, der amtierende Bürgermeister von Hódmezővásárhely ist, ist Lázár der Abgeordnete des Wahlkreises (Csongrád-Csanád 4) im Parlament, weshalb die beiden seit langem miteinander rivalisieren. Zuvor konnte sich Márki-Zay gegenüber dem Kandidaten der regierenden Fidesz für den Bürgermeistersessel zweimal hintereinander durchsetzen, während Lázár den Wahlkreis 2018 leicht gewann, obwohl die inzwischen verbündeten Oppositionsparteien damals getrennt antraten. Die beiden Politiker sind bisher noch nie gegeneinander angetreten.
Laut Márki-Zay ist „die Debatte die Grundlage der Demokratie, und wer ein öffentliches Amt anstrebt, sollte den Wählern Respekt zollen, indem er sich dem Wettbewerb stellt.“ Deshalb „rufe ich János Lázár auf, den Wählern Respekt zu erweisen.
Ich bin zuversichtlich, dass er mutiger sein wird als sein Chef und sich nicht hinter Lügen verstecken wird
Lázár lehnte jedoch in einem Facebook-Post den Vorschlag ebenfalls ab. Seine Begründung: „Er [Márki-Zay], der nicht die Wahrheit sagt, der diejenigen beleidigt, die eine andere Meinung haben, der seine eigenen Wähler täuscht, ist unfähig zu debattieren. Der sich selbst aufbaut und nicht die ihm anvertraute Gemeinde. Der behauptet, ein Rechter zu sein, aber für die Rückkehr der Linken von Gyurcsány kämpft (…) Was Hódmezővásárhely und der Wahlkreis brauchen, ist keine Debatte, sondern Arbeit. Sie können weiterhin auf mich zählen, wenn es darum geht, die Interessen der Menschen, die hier leben, zu verteidigen, unsere Siedlungen zu entwickeln und die Landschaft zu erschließen. Für alles andere gibt es Péter Márki-Zay.“
Es dauerte nicht allzu lange, bis Márki-Zay reagierte. In einem Kommentar unter Lázárs Beitrag fragte Márki-Zay:
Wenn Viktor Orbán Angst hat, müssen dann alle anderen in der Fidesz auch Angst haben?
(Via: Hungary Today, Titelbild: Facebook)