Fast alle Parteien in Ungarn haben die Frauen an dem internationalen Frauentag begrüßt. Zur heutigen Feier zitierten die Christdemokraten Richard Wagner, Ministerpräsident Viktor Orbán postete ein Bild von seinen Kindern.Weiterlesen
Der internationale Frauentag wird weltweit jährlich am 8. März begangen. Das Fest entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen. Erstmals fand der Frauentag am 19. März 1911 statt. 1921 wurde sein Datum durch einen Beschluss der Zweiten Internationalen Konferenz kommunistischer Frauen in Moskau endgültig auf den 8. März gelegt. Nach 40 Jahren Kommunismus in Ungarn und nach dem Regimewechsel 1989, schien sich das Land in zwei Hälften zu teilen: Die eine Hälfte des Landes feiert den internationalen Frauentag noch immer, während die andere Hälfte ihn gerade wegen seiner kommunistischen Vergangenheit völlig ablehnt. Der ungarische Politiker ist eine Ausnahme, sie sind sich einig: Jeder versucht, an diesem Tag seine politische Botschaft zu vermitteln. Auch weibliche Politiker. Wir haben Ihnen zusammengetragen, wie ungarische Politiker den Internationalen Frauentag feiern.
Wie gesagt entstand das Fest der Frauen als Initiative sozialistischer Organisationen noch vor dem Ersten Weltkrieg. Auch in Ungarn ist der Tag durch die Geschichte geprägt. Vor allem deswegen, da während des Kommunismus, in der Ära Rákosi, die Begehung des Frauentags in Ungarn obligatorisch wurde, und ab 1948 wurde er nach sowjetischem Vorbild am 8. März begangen.
Auch heute kann sich die Politik von dieser Feier nicht fernhalten, da jeder versucht, die Gunst der Frauen mindestens an diesem Tag zu gewinnen. Sehen wir mal, wie sich die unterschiedlichen Politiker von allen Couleuren den Feierlichkeiten anschließen.
Der Ministerpräsident begrüßt auf seiner Facebook-Seite eine Soldatin, wahrscheinlich wegen des Krieges in unserem Nachbarland. „Kraft und Gesundheit, meine Damen!“ – steht unter dem Foto, das auf der Facebook-Seite von Viktor Orbán gepostet wurde.
In seinem Beitrag schreibt der gemeinsame Kandidat der Oppositionsparteien für das Amt des Ministerpräsidenten, Péter Márki-Zay, dass Frauen nicht nur an diesem Tag geehrt und gefeiert werden sollten, sondern das ganze Jahr über. Der Politiker fügte hinzu: „Der Reichtum meines Lebens wurde mir von wunderbaren Frauen geschenkt“, wobei er seine Mutter, seine Frau, seine Töchter und seine Kolleginnen erwähnt.
Der Budapester Bürgermeister Gergely Karácsony verband den Frauentag mit den Flüchtlingen, die vor dem russisch-ukrainischen Krieg fliehen, und denjenigen, die ihnen helfen, als er schrieb: „Unbekannte Frauen, alltägliche Helden. Mutig, schwach und stark. Für mich geht es an diesem Frauentag um sie“.
Anlässlich des Frauentags besuchte der Bürgermeister auch ein Nachtasyl in Budapest, wo er die obdachlosen Bewohnerinnen mit Blumen begrüßte.
Ferenc Gyurcsány hält den Frauentag nicht für ein „verstaubtes linkes Erbe“ und schenkt in seinem Video der DK-Politikerin Ágnes Vadai einen Blumenstrauß.
Der Jobbik-Vorsitzende Péter Jakab hat auf seiner Facebook-Seite Fotos mit Tulpen zum Frauentag gepostet.
Lajos Kósa, Vizepräsident der regierenden Fidesz postete ein Bild von Schneeglöckchen im Garten seiner Mutter, während Finanzminister Mihály Varga mit einem Blumenstrauß in der Hand lächelt.
Judit Varga Justizministerin, begrüßt die Frauen mit einem Wortwitz. Das ungarische Wort „Frau“ (nő) ist zweideutig und bezeichnet ebenfalls das Verb „wachsen“ („nő“) auf die gleiche Weise. Sie schrieb: „Das BIP wächst („nő“), die Beschäftigung wächst („nő“), der Anteil der Familienunterstützung und die Mittel für die ländliche Entwicklung wachsen ebenfalls („nő“)😉 Alles Gute zum Frauentag!“
(Via: Facebook, index.hu, telex.hu, Titelbild: Facebook Seite des Ministerpräsidenten)