Die Zahl der Coronavirus-Fälle in Ungarn steigt, was sich auch auf das Bildungswesen auswirkt. Die Zahl der Einrichtungen, in denen schon Maßnahmen zur Bekämpfung der Verbreitung von Corona ergriffen werden müssen, nimmt ständig zu. Das regierungskritische Portal Népszava fragte das Ministerium für Humanressourcen darüber, das bestätigt haben soll: die Zahl der betroffenen Einrichtungen hat sich in den letzten Wochen verdoppelt: zwei Prozent der Schulen, d. h. etwa 270 Bildungseinrichtungen seien nun infiziert, während die Schulen immer noch keine Maßnahmen ergreifen müssen.
Seit diesem Schuljahr gibt es keine verbindlichen zentralen epidemiologischen Regeln in den Schulen, wie Maskenpflicht oder das Messen der Körpertemperatur. Doch haben viele Schulen mindestens das Tragen von Masken schon selbstherrlich eingeführt. Es gibt sogar Schulen, wo Klassen darüber informiert wurden, dass wegen der hohen Zahl an Infektionen möglicherweise der digitale Unterricht bald wieder eingefürt werden könnte.
Nach Ansicht der Lehrerorganisationen entsprechen die oben genannten Daten wahrscheinlich nicht der wahren Situation: da im Fall von der Infektion der Eltern der Staat die Kontaktpersonen nicht testet (also die Schulkinder), gibt es keine Kontaktnachforschung mehr und keine obligatorischen Tests.
Die Regierung hat doch eine gewisse Verschärfung vorgenommen, denn zu Beginn des Schuljahres galt noch die Regel, dass Personen, die geimpft waren oder in den letzten sechs Monaten mit Coronavirus infiziert waren (also entweder geimpft oder genesen sind), nicht als Kontaktperson gelten. Dies hat sich laut dem Ministerium nun geändert: Personen, die infiziert sind, unterliegen einer zehntägigen Quarantäne, auch wenn sie geimpft sind. Das Ministerium teilte noch folgendes dem Portal Népszava mit:
Dank der Impfung von Schülern und Lehrern gibt es keine Massenkrankheiten in den ungarischen Schulen und der Unterricht findet im Allgemeinen persönlich statt, was für Eltern die zur Arbeit gehen, und auch für Kinder am besten ist. Mehr als die Hälfte aller Schüler über 12 Jahren ist gegen das Virus geschützt, und der Anteil nimmt stetig zu
so EMMI gegenüber der Zeitung.
Obwohl in der Regel an allen Schulen Präsenzunterricht stattfindet, wollte das Portal wissen, in wie vielen Fällen der digitale Unterricht eingeführt werden musste. Aber das Ministerium antwortete, dass die Angelegenheit in die Zuständigkeit des Operativen Stabes fällt.
(Titelbild: MTI – Csaba Krizsán)