Nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) steht die europäische Tochtergesellschaft der russischen Staatsbank Sberbank vor dem Bankrott.Weiterlesen
Die Ungarische Nationalbank (NBH) kündigte am Dienstag an, dass sie den Betrag, den ein Kunde bei der Sberbank Hungary Zrt. in Forint bzw. anderen Währungen aufnehmen kann, für 30 Tage (ab dem 2. März) auf 7 Millionen Forint (18.900 Euro) begrenzt, um den sicheren Betrieb des Kreditinstituts aufrechtzuerhalten. Die lokale Einheit der russischen Sberbank kündigte noch am Montag an, dass sie einen Bankfeiertag abhalten.
Die Nationalbank hat die Maßnahme eingeleitet, um der ungarischen Einheit der russischen Bank zu gewährleisten, die gesetzlichen Bestimmungen über Liquidität und Kapitalpositionen in Ungarn in der kommenden Zeit einzuhalten, nachdem gegen die Mutterbank im Zuge der russisch-ukrainischen Krise Sanktionen verhängt worden waren.
Die Zentralbank und Marktaufsichtsbehörde teilte außerdem mit, dass sie ab dem 28. Februar einen Aufsichtskommissar für die Bank ernannt hat. Die Entscheidung wurde getroffen, um die am Betrieb des Instituts Beteiligten zu schützen. Der Aufsichtskommissar wird die Leitung der Bank vom Vorstand übernehmen und ihr ordnungsgemäßes Funktionieren sicherstellen. Die Filialen und Kontobewegungen der Sberbank werden ab Mittwoch wie gewohnt zur Verfügung stehen, so das NBH.
Die NBH betont in ihrer Pressemitteilung, dass die aktuellen Ereignisse keine Auswirkungen auf andere Mitglieder des inländischen Finanzsystems haben. Sie wies auch darauf hin, dass die Einlagen der Sberbank durch den ungarischen nationalen Einlagenversicherungsfonds (OBA) gedeckt sind.
Öffentlichen Aufzeichnungen zufolge verfügte die Sberbank Magyarorszag Ende 2020 über eine Bilanzsumme von 511 Milliarden Forint. Die Kundeneinlagen beliefen sich auf knapp 355 Milliarden Forint.
(Via: mti.hu, MTI – Bruzák Noémi)