In den nächsten 5-10 Jahren wird es notwendig sein, die Rechte der einheimischen nationalen Gemeinschaften von denen der Migranten zu trennen, so Katalin Szili.Weiterlesen
Katalin Szili, Chefberaterin des Ministerpräsidenten, sagte, die Europäische Union müsse sich als politische und wertebasierte Gemeinschaft „für die nationalen Minderheiten einsetzen“.
In ihrer Rede am Samstag auf der Jahreskonferenz der Stiftung Sonntagsschule (Vasárnapi Iskola) in Debrezin (Debrezen) sagte die Politikerin, die EU unterscheide nicht zwischen den einheimischen Minderheiten, die von rund 50 Millionen Europäern vertreten werden, und den eingewanderten Minderheiten.
Die EU müsse erkennen, dass die langfristige Stabilität Europas von der Lösung der Frage der einheimischen nationalen Minderheiten abhänge.
Zugewanderte Minderheitengemeinschaften werden früher oder später Rechte für sich einfordern, die den in den EU-Mitgliedstaaten lebenden nationalen Minderheiten bisher nicht gewährt wurden,
so Katalin Szili.
In ihrem Vortrag mit dem Titel „Aktuelle Fragen der Nationalpolitik“ in der Reformierten Universitätskirche in Debrezin erklärte die Politikerin, dass ein wesentliches Element für das langfristige Fortdauern der Nation darin bestehe, sicherzustellen, dass junge Ungarn, die außerhalb der Landesgrenzen leben, ihre Identität durch Kultur und Sprache bewahren können, und dass die Freiwilligen der Stiftung Sonntagsschule dabei eine wichtige Rolle spielen.
„Jeder Ungar zählt“, zitierte sie den ersten Grundsatz der ungarischen Nationalpolitik und fügte hinzu, dass ein weiterer wichtiger Grundsatz die Förderung des Wohlstands im Heimatland und die Zusammenarbeit der Ungarn in der ganzen Welt sei.
In Bezug auf die Komponenten der nationalpolitischen Strategie wies sie darauf hin, dass bereits 1,4 Millionen Menschen die ungarische Staatsbürgerschaft erhalten haben. Gleichzeitig wies Katalin Szili auf die Bedeutung der kollektiven Rechte der in den Nachbarländern lebenden Ungarn hin, denn, wie sie sagte,
Integration ohne kollektive Rechte bedeutet Assimilation“.
Die Politikerin betonte in ihrem Vortrag, dass „Bildung einer der Schlüssel für das Überleben einer Nation ist“. Sie fügte hinzu, dass die ungarischsprachigen Schulen der Schlüssel für die ungarische Zukunft seien, weshalb die Regierung junge Menschen von der „Krippe bis zur Hochschule“ unterstütze. Sie erinnerte daran, dass die Regierung junge Menschen aus dem benachbarten Ausland, die in ihrem Heimatland ungarischsprachige Schulen besuchen, mit 100.000 HUF (253 EUR) unterstützt; derzeit erhalten 127.000 diese Unterstützung. Katalin Szili erwähnte auch die Unterstützung für die Entwicklung von Kindergärten: Seit 2016 wurden 900 Investitionen getätigt und 150 neue Kindergärten und Kinderkrippen in ungarischsprachigen Gebieten jenseits der Grenze gebaut.
In Bezug auf die Bewahrung der Identität hob Katalin Szili das Programm Grenzenlos hervor, in dessen Rahmen seit 2011 mehr als eine halbe Million ungarische Studenten an Exkursionen in die Nachbarländer teilgenommen haben. Allein in diesem Jahr haben mehr als 45.000 Studenten im Rahmen von 1.510 Exkursionen ungarischsprachige Gebiete im benachbarten Ausland besucht.
Die heimischen Lehrer, die Mitglieder der NGO sind, führen ein- bis zweimal im Monat an den Wochenenden in ungarischen Ortschaften außerhalb der Grenze Geschichts-, Ungarisch- und Literaturkurse sowie gemeinschaftsbildende Veranstaltungen durch,
erklärte Éva Nagy, die Fachleiterin der Stiftung Sonntagsschule. Heutzutage nehmen an etlichen Orten nicht nur Schüler, sondern auch Eltern an diesen Aktivitäten teil, die die Ungarn in 20-30 Siedlungen, hauptsächlich im westlichen Rumänien und in der Slowakei, erreichen. In Transkarpatien (Ukraine) sei die Mission derzeit wegen des Krieges unterbrochen, fügte sie hinzu.
Via MTI Beitragsbild: Iskola Alapítvány Facebook