Im ostungarischen Békéscsaba können die Besucher neue Sehenswürdigkeiten des Munkácsy-Viertels erlebenWeiterlesen
Anlässlich des 179. Geburtstages von Mihály Munkácsy würdigt das Museum in Békéscsaba seinen Namensgeber mit einer Ausstellung. Die Ausstellung Munkácsy nimmt ein Bad konzentriert sich auf Munkácsys Werke, die in Ostende, einem bis heute beliebten belgischen Badeort, entstanden sind, und verbindet sie mit einer facettenreichen Kulturgeschichte.
Gabriella Gyarmati, Kunsthistorikerin und Kuratorin der Ausstellung, erklärte am Montag auf einer Pressekonferenz, dass die Ausstellung auf drei Originalwerken von Munkácsy basiert. Das Museum in Békéscsaba besitzt eine zweiseitige Graphitarbeit mit dem Titel Ostende. Ein Aquarell mit dem Titel Meeresufer, das am 16. Juli 1989 entstand, wurde von der Ungarischen Nationalgalerie geliehen, und eine Graphitzeichnung mit dem Titel Ostende, die wie die erste um 1890 entstand, wurde vom Kunstsammler József Boda ebenfalls geliehen.
Die Ausstellung zeigt, wie sich das belgische Fischerdorf in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zur „Königin der Seebäder“ entwickelte, das anfangs vor allem von Aristokraten, Finanziers, Industriellen und Kaufleuten sowie berühmten Künstlern besucht wurde, sich aber in den 1920er Jahren „demokratisierte“ und zu einem beliebten Urlaubsort für ärmere Bevölkerungsschichten wurde.
Vergrößerte Postkarten aus dieser Zeit zeigen die luxuriösen Züge, die nach Ostende fuhren, die gehobenen Hotels, die dort gebaut wurden, und die Sommerresidenz von König Leopold II. von Belgien, die speziell für den Badeaufenthalt gebaut wurde.
Die Ausstellung zeigt auch die wissenschaftlichen Forschungen, die der bewussten Entwicklung des Nordseebades zum Badeort vom Weltrang vorausgingen, die damaligen Badegewohnheiten und die Spitzengastronomie von Ostende.
Einzelne Fotografien zeigen, wie beliebt das so genannte „Kutschenbaden“ war, bei dem vornehme Leute, die keine weiten Wege ins flache Wasser gehen wollten, in Umkleidekabinen auf Pferdekutschen ihre Badesachen anzogen und im tieferen Teil des Meeres baden gingen.
Schließlich gibt die Ausstellung einen Einblick in die multikulturelle internationale Erfolgsgeschichte von Ostende und zeigt, welche Erholungsmöglichkeiten Mihály Munkácsy während seines Aufenthalts in den 19-23 Grad Celsius warmen Gewässern der Nordsee erwarteten.
Laut Direktor Gábor Bácsmegi ist die Ausstellung der Beginn einer neuen Reihe: Jedes Jahr am 20. Februar werden Werke von Munkácsy präsentiert, die selten oder noch nie in der Öffentlichkeit oder in Békéscsaba zu sehen waren.
Via MTI Beitragsbild: Munkácsy Mihály Múzeum Facebook